Im Mai 2003 wurde gemeinsam von Bund und Ländern das Investitionsprogramm "Zukunft Bildung und Betreuung" initiert. In NRW ist dieses Vorhaben zuerst mit dem Projekt der Offenen Ganztagsgrundschule (OGGS) umgesetzt worden. Ausgehend von der Defizitdiagnose des Bildungssystems (PISA etc.) und dem zunehmenden Betreungsbedarf zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird mit diesen Initiativen ein neues Verhältnis von Jugendhilfe und Schule eingefordert. Die Kooperation wird dabei zumeist von der Jugendarbeit, sowohl der verbandlichen als auch offenen, als einem Teilbereich der Jugendhilfe realisiert.
Damit treffen aber zwei Handlungsfelder aufeinander, die unterscheidlicher kaum sein könnten: Schule als starke Institution mit klaren Strukturen und umfangreichem Personalstamm und Jugendarbeit als außerschulische pädagogische Praxis, die sich durch Offenheit, Unvorhersehbarkeit und knappe Ressourcen auszeichnet. Selbst für die Professionellen in der Jugendhilfe ist das Feld der (Offenen) Kinder- und Jugendarbeit oftmals schwer verständlich, die pädagogische Tätigkeit unklar. Für eine Zusammenarbeit im Sinne der Kinder und Jugendlichen ist es jedoch unabdingbar, dass sich die Jugendarbeit ihrer Möglichkeiten und Grenzen als Bildungsort bewusst ist.
In diesem Seminar steht die Bestimmung der Kinder- und Jugendarbeit, besonders der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) nach §11 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) im Mittelpunkt. Künftige Professionelle in schulischen und außerschulischen pädagogischen Handlungsfeldern sollen am Beispiel der OKJA die Wechselwirkung von Strukturcharakteristika und pädagogischer Interaktion erfassen und verschiedene Bildungsoptionen als komplementäre Angebote für eine umfassende Bildung von Kindern und Jugendlichen begreifen. Dafür werden Organisationsformen und Theorien des Handlungsfeldes Kinder- und Jugendarbeit ebenso diskutiert wie die unterscheidlichen Bildungsbegriffe und ihre Differenzierung in formelle, non formale und informelle Bildung. Gerade in der gemeinsamen Diskussion von Studierenden des Diplomstudienganges Erziehungswissenschaft und der BA-Studierenden des Nebenfaches kann ein wechselseitiges Verständnis erarbeitet werden, dass in der Kooperation der künftig unterschiedlichen Professionen hilfreich wäre.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
---|
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Nebenfach | M.3.3.1; M.5.3.1 | 3 | scheinfähig | ||
Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | ||||||
Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | ||||||
Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | scheinfähig | |||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | G.4.2 | scheinfähig |