381005 Formfindung in Biologie und Kunst (S) (WiSe 2004/2005)

Die ersten 6 Termine dienen vorwiegend der gemeinsamen theoretischen Erarbeitung des Themas. Die restlichen Termine stehen für freie wissenschaftliche und künstlerische Arbeiten zur Verfügung und zur Erstellung eines Konzeptes für die abschließende Ausstellung und deren Aufbau. Die Studierenden können wählen, ob sie zum Seminarthema künstlerisch-praktische oder theoretische Arbeiten aus dem Bereich der Biologie oder der Kunst anfertigen. Am Ende des Seminars steht eine Ausstellung in C1, in der diese Arbeiten präsentiert werden.

Der Prozess der Formfindung ist ein zentrales Thema in den Naturwissenschaften und den Künsten.
In diesem Seminar soll dieser Prozess im Bereich Biologie und Bildende Kunst untersucht werden. Aus der Sicht des Biologen soll nach den Mechanismen der Gestaltwerdung gefragt werden. Einen zentralen Aspekt bildet hierbei die Evolution der Formen. Zudem werden Grenzbereiche der beiden Disziplinen behandelt: Sind Biologen, die mit gentechnischen Methoden neue Lebewesen schaffen, schon an der Schwelle zum Kunst-Schaffenden? Sind Künstler, die sich naturwissenschaftlicher Methoden bedienen, noch Künstler oder schon Wissenschaftler oder beides gleichzeitig?

Parallel zu naturwissenschaftlich zu beschreibenden Formbildungsprozessen sind Künstler schöpferisch tätig. Wie sie parallel zur Natur Formen suchen und kreieren wird an Beispielen aus der Kunstgeschichte verdeutlicht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Arbeit von Künstlern, die im Schnittbereich von Biologie und Kunst tätig sind. Aktuell gibt es eine große Gruppe von Künstlern, die Entwicklungen der Biotechnologie sehr genau beobachtet und kreativ umsetzt. Ihre Arbeiten werden vorgestellt und diskutiert und eventuell als Ausgangspunkt für eigene künstlerisch-praktische Umsetzungen genutzt.