000011 Der Galaterbrief: Paulus und Luther (S) (SoSe 2005)

1 INHALT
Luther sagt einmal über den Galaterbrief: "Der Galaterbrief ist mein Epistelchen, dem ich mich angetraut habe. Er ist meine Katharina von Bora." (WA.TR 1, 69, Nr.146) Ein Universitätstheologe macht seinem Gegenstand eine Liebeserklärung! Das ist in der akademischen Welt nicht normal - nicht nur im 16. Jahrhundert.
Luther hatte zum Galaterbrief ein besonders inniges Verhältnis. In ihm fand er das Evangelium in Kürze zusammengefasst. Zweimal hat er ihn in Vorlesungen ausgelegt (1516/17 und 1531), zweimal einen Kommentar veröffentlicht. Über viele Texte aus dem Galaterbrief hat er gepredigt.
Wie verhält sich Luthers Auslegung seines biblischen Lieblings zu unserer wissenschaftlichen Exegese? Hilft uns seine Interpretation auch heute noch zum Verstehen? Solchen Fragen möchten wir in einem interdisziplinären Seminar nachgehen. Wir werden zu ausgewählten Texten Exegese treiben, Luthers Auslegung kennenlernen und versuchen, beides in Beziehung zu setzen.
Das Seminar findet als Blockveranstaltung voraussichtlich einmal in Wuppertal und einmal in Bethel statt.
Genaueres zur Organisation und zur inhaltlichen Vorarbeit für die Blocktermine ist Gegenstand einer Vorbesprechung am Mittwoch, den 20. April, 15 Uhr (zum Ort bitte den Aushang beachten!).

2 ANFORDERUNGEN
Intensive Vorbereitung und Mitarbeit. Bereitschaft, Arbeitseinheiten gezielt vorzubereiten und zu strukturieren.
Die Anfertigung einer neutestamentlichen oder kirchengeschichtlichen Hauptseminararbeit ist möglich.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Latein- und Griechischkenntnisse, neutestamentliches oder kirchengeschichtliches Proseminar.

Literaturangaben

Sekundärliteratur wird im Laufe des Seminars genannt.
Zur Vorbereitung kann es nicht schaden, den Galaterbrief (wieder einmal) aufmerksam zu lesen. Es steigert die Aufmerksamkeit, wenn man das in einer anderen Sprache als der Muttersprache tut.