300014 Einführung in die Sozialisationsforschung (Ü) (WiSe 2003/2004)

"Sozialisation" zählt zu den zentralen Forschungsfeldern in der Soziologie. Erforscht wird die Persönlichkeitsentwicklung von - insbesondere jungen - Menschen in Abhängigkeit von sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Einflußfaktoren. Dabei interessieren zum einen die Resultate von Sozialisationsprozessen: also welche Bedeutung solche Faktoren für das individuelle Lebensschicksal und die Lebenschancen eines Menschen haben und welche Konsequenzen aus der Sozialisation für die "Fortsetzung" von Gesellschaft und das gesellschaftliche Zusammenleben erwachsen. Zum anderen will man herausfinden, wie sich Sozialisation vollzieht und wie sie eigentlich funktioniert, so daß auch erkennbar wird, warum Sozialisation häufig mit unterschiedlichen Resultaten ver-knüpft ist.

Im Rahmen dieser Einführung in die Sozialisationsforschung wird die primäre Sozialisation in der Kindheit betrachtet. Es werden zum einen die (aus soziologischer Sicht) wesentlichen theoretischen Grundlagen vorgestellt (lerntheoretische, interaktionistische, strukturfunktionalistische, systemtheoretische und sozialökologische Perspektiven). Zum zweiten werden zentrale Forschungsfelder (Familie, Peergruppe, Wohnumfeld, Medien) aufgegriffen und sowohl grundlegende als auch aktuelle Forschungsbefunde vorgestellt.

Literatur:

Herlth, A., Engelbert, A., Mansel, J. & Palentien, Ch. (Hrsg.), Spannungsfeld Familienkindheit. Neue An-forderungen, Risiken und Chancen, Opladen: Leske+Budrich 2000

Hurrelmann, K., Einführung in die Sozialisationstheorie. Über den Zusammenhang von Sozialstruktur und Persönlichkeit, div. Aufl. Weinheim & Basel: Beltz, 1986 ff.

Hurrelmann K.; Ulich, D. (Hrsg.), Neues Handbuch der Sozialisationsforschung, 4., völlig neubearb. Aufl., Weinheim [u.a.]: Beltz , 1991 (Früher u.d.T.: Handbuch der Sozialisationsforschung)

Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen, Kinder und ihre Kindheit in Deutschland: eine Politik für Kinder im Kontext von Familienpolitik, Stuttgart [u.a.]:Kohlhammer , 1998 . - 290 S. (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ; 154 )