220055 Die Wissenschaften im 19. Jahrhundert (V) (SoSe 2009)

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das moderne Wissenschaftssystem. Die Universitäten wurden zu Institutionen nicht nur der Lehre, sondern auch der Forschung. Die Disziplinen begannen, Wissenserwerb und Wissensweitergabe zu regeln. Wissenschaft wurde zum Beruf. Gleichzeitig wurde das Versprechen der technisch-ökonomischen Nützlichkeit der Naturwissenschaften zumindest ansatzweise eingelöst. Entwicklung und Fortschritt waren die Zauberworte des 'Naturwissenschaftlichen Zeitalters', wie es Werner von Siemens 1886 nannte. Die Vorlesung gibt einen Überblick, der von der französischen Revolution über die Zeit des Materialismus und Positivismus bis zur Krisenzeit des fin de siècle reicht. Dabei erschließen wir die Eigenschaften der Wissenschaften dieser Zeit auch über den Umgang der Wissenschaftler mit ihrer eigenen Geschichte: Wie gelang es den Wissenschaftlern des 19. Jhdts, das 17. Jhdt und die Aufklärung als Vorläufer des eigenen Wissenschaftsstils darzustellen? Zu welchen Umdeutungen des Verhältnisses der Wissenschaften zu Religion, Staat und Wirtschaft kam es dabei?

Literaturangaben

Einführungsliteratur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.