220044 "Stalingrad" als Geschichtszeichen. Geschichte in Literatur und Film (Ü) (SoSe 2009)

In der Übung werden knapp siebzig Jahre Zeitgeschichte am Beispiel des „Geschichtszeichens Stalingrad“ (Helmut Lethen) anhand von literarischen, künstlerischen und filmischen Verarbeitungen erforscht. Die verlustreiche Schlacht an der Wolga 1942/43 wurde noch während des Zweiten Weltkrieges im Deutschen Reich wie in der Sowjetunion zum Mythos. Die Erinnerung an Stalingrad spielte später eine Schlüsselrolle in der deutsch-deutschen Nachkriegsliteratur und wurde bis in die 1980er immer wieder für politisch-gesellschaftliche Zwecke funktionalisiert. In der Sowjetunion wurde Stalingrad nicht nur architektonisch und museal, sondern auch durch Filme und Romane erinnert. Die Wirkungsgeschichte von Stalingrad im Spannungsfeld von Diskurs, Gesellschaft und Geschichte steht im Mittelpunkt der Übung.

Literaturangaben

Bernig, Jörg: Eingekesselt. Die Schlacht um Stalingrad im deutschsprachigen Roman nach 1945. New York 1997; Jahn, Peter (Hg.): Stalingrad erinnern. Stalingrad im deutschen und im russischen Gedächtnis. Berlin 2003; Kluge, Alexander: Schlachtbeschreibung. Der organisatorische Aufbau eines Unglücks. München 1978; Plievier, Theodor: Stalingrad. Berlin, Köln 1985.