000033 Einführung in die Religionsphilosophie des deutschen Idealismus (S) (SoSe 2003)

Kurzkommentar

Inhalt, Kommentar

Religionsphilosophische Grundfragen sind mit dem, was wir in den Philosophiegeschichten unter dem Titel "Deutscher Idealismus" finden, ursprünglich eng verbunden.
Schelling und Hegel, als Studenten der Theologie gemeinsam mit Hölderlin im Tübinger Stift, waren von der Frage umgetrieben, was nach der Vernunftkritik Kants aus dem Denken Gottes werden könne. Sie kannten und diskutierten einen Bericht des Schriftstellers und Philosophen Jacobi über ein Gespräch mit Lessing, in dem dieser sich zu Spinoza bekannt habe, der wegen Pantheismus in der christlichen Theologie verfemt war. Sie mokierten sich über die Stifts-Theologen, die Bauzeug aus dem "kantischen Scheiterhaufen" entführten, um die "Feuersbrunst der Dogmatik" zu verhindern.
Schelling verriet seinem Freund Hegel, er sei Spinozist geworden: "das persönliche individuelle Wesen, das da oben im Himmel sitzt" sei zu verabschieden. Das war 1795 (eine theologische Positionsbestimmung war damals keine harmlose akademische Angelegenheit; Fichte verlor 1800 seinen philosophischen Lehrstuhl in Jena unter dem Verdacht des Atheismus).
Fünfzehn Jahre später, als Schelling, neben Fichte und Hegel, zu einem der maßgeblichen Philosophen in Deutschland geworden war, griff Jacobi, seit 1805 Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, das Thema "Pantheismus" wieder auf und klagte Schelling öffentlich an. Dieser wehrte sich in einer Streitschrift vehement dagegen.
Nach dem Titel der Schrift Jacobis wird diese Auseinandersetzung der "Streit um die göttlichen Dinge" genannt. Was dabei zur Sprache kam, ist für das Verhältnis von biblischer und philosophischer Theologie, von Religions-philosophie und Religionskritik, bis heute lehrreich.
In dem Seminar wollen wir diesen Streit, anhand der Schriften, in seinem geschichtlichen Kontext erarbeiten.
Im Meiner Verlag ist - ein für das Vorhaben günstiger Umstand - die Studien-ausgabe eines Sammelbandes erschienen, der fast alle wichtigen Quellentexte und Literatur zum Thema darbietet. Weitere Literatur nennen wir in der Vorbesprechung zu Semesterbeginn, in der wir den Semesterplan mit den InteressentInnen abstimmen.

Literaturangaben

Walter Jaeschke (Hg.), Der Streit um die göttlichen Dinge (1799- 1812), Hamburg 1999.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

Zeige vergangene Termine >>

Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Evangelische Theologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach ST Ic    
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II D5    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 0
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2003_000033@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_1060655@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
Keine Studierenden per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 21. Januar 2003 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 21. Januar 2003 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Kirchliche Hochschule
Fragen oder Korrekturen?
Fragen oder Korrekturwünsche zu dieser Veranstaltung?
Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
Link auf diese Veranstaltung
Wenn Sie diese Veranstaltungsseite verlinken wollen, so können Sie einen der folgenden Links verwenden. Verwenden Sie nicht den Link, der Ihnen in Ihrem Webbrowser angezeigt wird!
Der folgende Link verwendet die Veranstaltungs-ID und ist immer eindeutig:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=1060655
Seite zum Handy schicken
Klicken Sie hier, um den QR Code zu zeigen
Scannen Sie den QR-Code: QR-Code vergrößern
ID
1060655