In dieser Veranstaltung sollen anhand der Hexereiverfolgung allgemeine Fragen der Strafrechtsgeschichte angesprochen und vertieft werden. Zunächst soll am Beispiel der Entwicklung der unterschiedlichen Hexereideliktstatbestände der Zusammenhang von Strafgesetzgebung und "Zeitgeist" (konkret: als Einfluß des theologischen Hexereibegriffs und der Medien) diskutiert werden. Sodann sollen die Konsequenzen der jeweiligen Formulierung des Deliktstatbestandes für das Strafverfahren aufgearbeitet werden, wobei Denunziation und das Beweisverfahren (vor allem Folter) im Vordergrund stehen. Die Bestrafung der verurteilten Menschen soll die allgemeine Entwicklung der Strafen und des Strafvollzugs in Sicht bringen. Schließlich soll versucht werden, aus der Geschichte der Hexereiverfolgung bis zu ihrem Ende die Frage nach historischen Entwicklungslinien (bis zum heutigen Stand des Strafrechtswesens) zu stellen und zu beantworten.
Geplant sind Referate der TeilnehmerInnen, deren Thesen dann diskutiert werden. Die einzelnen Themen werden in der Vorbesprechung vorgestellt und verteilt. Dann werden auch genauere Literaturhinweise angegeben.
Bekanntgabe des Anmelde- und Vorbesprechungstermins erfolgt per Aushang. Weitere Termine werden mit den Teilnehmern vereinbart.
Ein Seminarschein für Grundlagen- oder Wahlfach kann erworben werden.
Zur Vorbereitung sind hilfreich:
Behringer W. (Hg.), Hexen und Hexenprozesse in Deutschland. 4. Aufl. 2000
Rüping H./ Jerouschek G., Grundriß der Strafrechtsgeschichte. 4.Aufl. 2002, Rn.139-47
| Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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| Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Rechtswissenschaft (STUDO 1994 in der Fassung vom 6.7.1998) / Staatsprüfung | (Einschreibung bis SoSe 2003) | Strafrecht (VV); WFG 2 Strafrecht; Grundlagenschein gr. |