300081 Ausgewählte Probleme der Wissenssoziologie (S) (SoSe 2003)

Die bereits im 19. Jahrhundert gestellte Frage nach der gesellschaftlichen Bedingtheit des Denkens und Erkennens ist im Rahmen der modernen Wissenssoziologie wieder aufgegriffen worden, wobei im Laufe der Zeit die unterschiedlichsten Formen des Wissens zum Gegenstand der soziologischen Analyse gemacht worden sind. Das Spektrum der wissenssoziologischen Forschung umfaßt dabei sowohl die verschiedenen Erscheinungsformen des Alltagsbewußtseins, die Fabrikation des wissenschaftlichen Wissens, die Bedeutung von Ideologien und Utopien für das politische Handeln als auch die Rolle von bestimmten semantischen Neuerungen innerhalb des Prozesses der gesellschaftlichen Differenzierung. In diesem Seminar sollen sowohl klassische als auch neuere Ansätze der wissenssoziologischen Forschung vorgestellt und diskutiert werden. Dabei wird sich zeigen, daß mit dieser Forschungsrichtung unter anderem auch die Frage nach dem Status einer soziologischen Erkenntniskritik verbunden ist.

Literaturangaben

David Frisby, The Alienated Mind. The Sociology of Knowledge in Germany 1918-33, London 1983.
Klaus Lichtblau, Auf der Suche nach einer neuen Kultursynthese. Zur Genealogie der Wissenssoziologie Max Schelers und Karl Mannheims, in: Sociologia Internationalis 30 (1992), S. 1-33.
Sabine Maasen, Wissenssoziologie, Bielefeld 1999.
Volker Meja/Nico Stehr (Hrsg.), Der Streit um die Wissenssoziologie, 2 Bände, Frankfurt am Main 1982.
Jürgen Ritsert, Ideologie. Theoreme und Probleme der Wissenssoziologie, Münster 2002.
Nico Stehr/Volker Meja (Hrsg.), Wissenssoziologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 22, Opladen 1981.
Rudolf Stichweh, Semantik und Sozialstruktur: Zur Logik einer systemtheoretischen Unterscheidung, in: Soziale Systeme 6 (2000), S. 237-250.