261010 Lektürekurs: Alexis de Tocqueville – Über die Demokratie in Amerika (PS) (SoSe 2009)

Der französische Theoretiker Alexis de Tocqueville (1805 – 1859) darf zweifellos zu den Klassikern der Politischen Philosophie gerechnet werden. Seine in zwei Teilen – 1835 und 1840 – erschienene Studie zur amerikanischen Demokratie hat bedeutende Autoren, wie z. B. John Stuart Mill, maßgeblich beeinflusst. Bis heute werden die Überlegungen, die er im Anschluss an eine Amerikareise in den Jahren 1831/1832 angestellt hat, rezipiert und in aktuelle Theoriediskussionen (z. B. „Kommunitarismus“) einbezogen.
Alexis de Tocqueville hat die fortschreitende gesellschaftliche Gleichheit, in der er eine unabänderliche historische Gesetzmäßigkeit gesehen hat, mit Interesse und Sorge beobachtet. Als das zentrale Thema seines Amerikabuches können die Gefahren gelten, die seiner Einschätzung nach die demokratische Mehrheitsherrschaft für die individuelle Freiheit mit sich bringt. Das „amerikanische Experiment“ hat aus Tocquevilles Sicht nicht nur deshalb eine herausragende Bedeutung, weil es die in den europäischen Staaten noch zu erwartenden Entwicklungen vorwegnimmt. Die Analyse der amerikanischen Institutionen und Kultur zeigt auch Möglichkeiten auf, wie den freiheitsfeindlichen Tendenzen der Demokratie – insbesondere durch die Ausprägung partizipatorischer Elemente auf lokaler Ebene – erfolgreich entgegengewirkt werden kann.
Im Seminar sollen die wesentlichen Inhalte der Theorie von Alexis de Tocqueville gemeinsam erarbeitet und die mit ihr verbundenen Probleme analysiert werden.

Grundlage für die Vergabe von Leistungspunkten (im BA- und MA of Education-Studiengang) ist die schriftliche Bearbeitung von Aufgaben zur Vorbereitung der Seminarsitzungen sowie die Anfertigung eines Stundenprotokolls.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Keine

Literaturangaben

Alexis de Tocqueville: Über die Demokratie in Amerika, Stuttgart 1990 (Reclam)