291059 Kolloquium zur Rechtsprechung des EuGH (Ko) (WiSe 2002/2003)

Das europäische Gemeinschaftsrecht ist maßgeblich von der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes geprägt worden. Die wesentlichen Prinzipien der gemein-schaftlichen Rechtsordnung, wie z.B. der Vorrang und die unmittelbare Wirkung des Gemeinschaftsrechts, sind vom Europäischen Gerichtshof im Wege der richterlichen Rechtsfortbildung entwickelt worden. Das Kolloquium wird sich mit den bekannten und richtungsweisenden Entscheidungen des Gerichtshofes auseinandersetzen. Hierbei soll die Rolle der rechtsprechenden Gewalt im Gemeinschaftsrecht, insbesondere der rechtlichen Grundlagen, dem Verfahrensrecht und den Grenzen der richterlichen Entscheidungsfindung, näher beleuchtet werden. Auch sollen rechtsvergleichende Be-trachtungen Aufschluss über die Rolle der rechtsprechenden Gewalt in Europa geben. Es ist geplant, die Veranstaltung bilingual (englisch-deutsch) durchzuführen. Eine ent-sprechende Mitarbeit der Teilnehmer - auch in Form von Kurzvorträgen - wird vorausgesetzt.

Literaturangaben

Everling, Zur Begründung der Urteile des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften, EuR 1994, S. 127 ff.; Hummer/Simma/Vedder/Emmert, Europarecht in Fällen, 3. Auflage, Baden-Baden 1999; Koenig/Sander, Einführung in das EG-Prozeßrecht, Tübingen 1997; Lenaerts/Arts, Procedural Law of the European Union, London 1999; Mackenzie/Stuart/Warner, Judical Decision as a source of Community Law, in: FS Kutscher, Baden-Baden 1981, S. 273 ff.; Möllers, Die Rolle des Rechts im Rahmen der europäischen Integration, Tübingen 1999; Pernice, Die dritte Gewalt im europäischen Verfassungsverbund, EuR 1996, S. 27 ff.; Plender, European Courts, Practice and Pre-cedents, London 1997; Rengeling/Middeke /Gellermann, Rechtsschutz in der Europäischen Union, München 1994; Zuleeg, Die Rolle der rechtsprechenden Gewalt in der europäischen Integration, JZ 1994, S 1. ff.