221034 Wissensvermittlung in Zeiten zerbrechender Wissensordnungen: Text-Bild-Relationen in der Spiegelliteratur vom 12. bis 15. Jahrhundert (K) (WiSe 2002/2003)

Kurzkommentar

Inhalt, Kommentar

Organisatorische Vorbemerkung: Die Studienordnung sieht vor, dass (forschungsorientierte) Seminare mit (überblicksorientierten) Kursen thematisch verbunden werden. In diesem Sinne profitiert der Kurs vom dem gleichnamigen Seminar des vergangenen SS, setzt dessen Besuch aber nicht voraus. Die Texterschließung, die dieses Seminar geleistet hat, wird den Kursteilnehmern in komprimierter Form zur Verfügung gestellt. Sie gehört zu den Materialgrundlagen des Kurses
Zum Inhalt(Ankündigungstext wie SS 02): Ende des 12. Jahrhunderts hat - wohl am Oberrhein - ein anonymer Autor ein Erziehungsbuch für Nonnen geschrieben, das in den folgenden Jahrhunderten häufig, aber nicht kontinuierlich, abgeschrieben worden ist (das Werk liegt in Übersetzung vor!). Konjunktur hatte der Text besonders im 13 und 15. Jahrhundert. Der Text ist einerseits symptomatisch für eine Literaturgattung, die seit dem 12. Jahrhundert Verbreitung fand und an sich schon als Symptom für 'Spätmittelalter' gesehen werden kann: für die Spiegelliteratur, also Erziehungstexte für verschiedenste Adressatenkreise (z.B. Fürstenspiegel, Sünderspiegel usw. ). Er ist andererseits heute eine Herausforderung, weil die Art seines Gebrauchs nicht leicht zu durchschauen ist: Es verteidigt eine seit dem 12. Jahrhundert zunehmend veraltete Gesellschaftslehre, wenn auch mit den modernen Mitteln seiner Zeit (scholastischen Argumentationstechniken), wird aber im 15.Jahrhundert in Zusammenhängen rezipiert, die üblicherweise mit dem 'Neuen' der heraufziehenden Reformation verbunden werden (besonders der Devotio Moderna). Was diese Kreise mit dem altertümlichen Werk gemacht haben, wäre zu ermitteln. Komplizierter noch wird es dadurch, dass dieses Werk schon in der Anlage bebildert war mit einem Illustrationenzyklus, der in eine Vielzahl von Handschriften übernommen worden ist - immer wiedererkennbar, aber nie gleich. Die Illustratoren haben ihre eigene Politik mit dem Text gemacht, waren hier 'moderner' als der Text und erzählten dort Geschichten, die mit dem Text gar nichts zu tun hatten. Neben der Erörterung der schwierigen Fragen nach Text-Bild-Relationen in mittelalterlichen Büchern erlaubt dieses Werk Einblicke in die oft verqueren Logiken des Buchgebrauchs und besonders Einblicke in die Art, wie ein kollektiver Wissensbestand (den wir den 'mittelalterlichen' nennen mögen) unscharf wird, konterkariert wird, mehr oder weniger unintentional seinen Sinn verliert - kurzum: zerfällt. Dieses Zerfallen von kodifizierten Wissensbeständen sind die Phänomene, die wir untersuchen müssen, wenn wir großflächige Transformationen verstehen wollen wie jene, die am Ende des 15. Jahrhunderts nach gängiger Ansicht anstanden.

Literaturangaben

Der gesamte Bildbestand aller erhaltenen Handschriften wird Ihnen über eine Webseite zugänglich gemacht, so dass Sie vergleichend arbeiten können. Erste Orientierung bietet ferner der bereits existierende Seminarapparat.

Externe Kommentarseite

http://www.bernhard-jussen.de

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Geschichte / Lehramt Sekundarstufe I A2; B1; B4; A3 Wahlpflicht 4. 5. 6. 7. scheinfähig HS
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II A2; B1; B4; A3 Wahlpflicht 4. 5. 6. 7. 8. scheinfähig HS
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister Wahlpflicht 4. 5. 6. 7. 8. scheinfähig HS
Geschichtswissenschaft (Nebenfach) / Magister Wahlpflicht 4. 5. 6. 7. scheinfähig HS

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Freitag, 11. Dezember 2015 
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Art(en) / SWS
Kurs (K) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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