Politischen Organisationen wie Parteien, Parlamente oder Verwaltung werden aus demokratietheoretischer Sicht ganz bestimmte Aufgaben zugeordnet. Organisationen im politischen System arbeiten jedoch unter Bedingungen hoher Komplexität und reagieren darauf in einer Weise, die den normativen Erwartungen an eine demokratische Politik zuwiderläuft. Beispiele dafür sind etwa die dominante Rolle der Verwaltung bei der Vorbereitung politischer Entscheidungen oder die differentiellen Einflussmöglichkeiten organisierter politischer Interessengruppen. Insgesamt bildet der 'doppelte Machtkreislauf' den Kern der Veranstaltung: Der 'offizielle' Machtkreislauf geht davon aus, dass das Volk die Regierung wählt und diese die Verwaltung benutzt um ihre Vorstellungen durchzusetzen. Der 'inoffizielle' Kreislauf hingegen verweist darauf, dass das Publikum durch geballten Medieneinsatz zu bestimmten Wahlentscheidungen 'gebracht' wird und dass die Verwaltung - komplexitätsbedingt - großen Einfluss auf die Vorstellungen der Politik ausübt. Es sollen sowohl Argumente für die Unvermeidbarkeit solcher Abweichungen vom offiziellen Modell der Demokratie als auch Überlegungen zu den Möglichkeiten einer korrigierenden Demokratisierung, etwa durch eine Stärkung der 'Zivilgesellschaft', betrachtet werden.
Die Rolle moderner Organisationen in diesem Zusammenhang wird gegen klassische Auffassungen von Organisation als geschlossene Hierarchie plus Zweck/Mittel-Ketten geklärt.
Luhmann, N., 1987: Machtkreislauf und Recht in Demokratien. In: ders., Soziologische Auf-klärung 4. Beiträge zur funktionalen Differenzierung der Gesellschaft. Opladen: West-deutscher Verlag
Fitzi, G., 2004: Max Webers politisches Denken, Konstanz: UTB
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 16-18 | U5-211 | 20.04.-20.07.2009 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Politikwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2009) | 2.3a |