291067 Strafrechtlich - kriminologisches Seminar: Hasskriminalität (hate crime), Ursachen, Bekämpfungsstrategien und kriminalpräventive Maßnahmen (BS) (SoSe 2002)

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24.-26.6. oder 1.-3.7.02

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Hasskriminalität (hate crime) ist ein Phänomen, das von der kriminologischen Forschung erst in jüngster Zeit "entdeckt" wurde. In den USA und im englischen Sprachraum tauchte der Begriff etwa Mitte der 80er Jahre auf. Man versteht unter Hasskriminalität "Gewalttaten, die gegen eine Person oder gegen Sachen allein oder vorwiegend wegen der Rasse, der Religion, der ethnischen Zugehörigkeit, des Geschlechts, der politischen oder sexuellen Orientierung, des Alters oder der geistigen oder körperlichen Behinderung dieser Person ... begangen werden" (Schneider, Kriminologie für das 21. Jahrhundert, 2001, 71). Man unterscheidet hate crimes von anderen Gewaltverbrechen also danach, ob das Opfer vorrangig auf Grund seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten (Minderheiten-) Gruppe Opfer wurde.

Das Ziel des Seminars wird darin liegen, die Entstehungsgründe für die gefundene kriminologische Kategorie nachzuzeichnen, typische Begehungsformen zu analysieren und zu untersuchen, ob und in welcher Art und Weise das Phänomen auch in Deutschland relevant ist. Dabei spielen Motivationen der Täter und Gefährdungen der Opfer ebenso eine Rolle wie ein internationaler Vergleich der Phänomene. Für Deutschland soll insbesondere eine Einordnung der aus Fremdenfeindlichkeit und rechtsradikalen Motivationen begangenen Gewalttaten in diesen Kontext eingeordnet werden. Die Frage der staatlichen Interventionsmöglichkeiten sowie kriminalpräventiver Maßnahmen wird von weiterem Interesse sein.

Veranstaltungszeit und -ort: Das Seminar wird in einer Blockveranstaltung im Gästehaus der Universität Marburg am Edersee durchgeführt. Zeit und Wegbeschreibung werden noch bekannt gegeben.

Besondere Hinweise: Teilnehmerbegrenzung auf 12 Teilnehmer. Das Seminar wird gemeinsam mit der Universität Marburg (Prof. Dr. Rössner) durchgeführt. Die Themen werden jeweils mit einer/m Studentin/en aus Marburg und Bielefeld besetzt.

Vorbesprechung: Di. 12.2.2002, U8 - 207, 14:00 Uhr
Themenvergabe: Di. 12.2.2002, U8 - 207, 14 Uhr und 16.4., U8 - 231

1. Was ist hate crime?
Analyse amerikanischer Literatur und Studien zum Thema hate crime

2. Was sind Hassverbrechen (deutsche Perspektive)? Überlegungen zu einem kriminologischen und kriminalpolitischen Begriff und seiner Ausprägung in der Wirklichkeit

3. Die viktimologische Perspektive: Die Rolle des Opfers bei der Kriminalität, insbesondere bei Hassverbrechen

4. Die historische Perspektive: Hexen und Außenseiter als Opfer par excellence

5. Das Hassverbrechen im Rahmen persönlicher Motivation (Straftaten im individuell geprägten Täter-Opfer-Verhältnis)

6. Sexuell orientierte Hassdelikte (Frauen, Homosexuelle)

7. Rechtsextremistische und fremdenfeindliche Gewalt - Jugendgewalt und/oder politische Dimension?

8. Der Amoklauf als Hassdelikt (Auslöschen der eigenen Familie; Massaker in der Schule oder im Parlament Zug in der Schweiz)

9. Terrorismus als Hasskriminalität

Bekämpfungsstrategien der Hasskriminalität

10. Vorfeldkriminalisierung der Förderung von Hass? Strafrechtliche Reformvorschläge in der Diskussion

11. Straftatbestände gegen Hasskriminalität (strafrechtliche Prävention)

12. Prävention: Mit Erziehung für Toleranz gegen fremdenfeindliche Gewalt?

13. Welchen kriminalpräventiven Stellenwert haben gesamtgesellschaftliche Strategien wie Anti-Diskriminierungs-Kampagnen und fraktionsübergreifende Gesetzesanträge?

14. Welche kriminalpräventiven Maßnahmen sind erfolgverprechend? (Maßnahmen in Familie, Schule, Sport, Kommune)

15. Aussteigerprogramme und Gegenwirkungsstrategien im (Jugend)Strafvollzug

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Rechtswissenschaft (STUDO 1994 in der Fassung vom 6.7.1998) / Staatsprüfung (Enrollment until SoSe 2003) WFG 2 Strafrecht Wahl scheinfähig  

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