Während tradierte Normen und Werte im Zeitalter der Massenmedien (und generell der Mo-dernisierung) ein unsicheres Dasein fristen, hat die Erzeugung öffentlicher Meinungen und damit zusammenhängenden Vertrauenseffekten in den Schemata der (massenmedialen) Kommunikation eine eigene operative Grundlage. Für diese Schemata (z.B. ?Sicherheit', ?Glaubwürdigkeit', ?Verursachung' etc.) sind Formen der Risikowahrnehmung relevant, die maßgeblich vom schemaverwendenden Gedächtnis der Politik bestimmt werden und weniger durch wie immer tief sitzende Kulturen. So blockierte die britische Öffentlichkeit das Erinnern von ökologisch-gesundheitlicher Unsicherheit (oder das Vergessen entsprechender Sicherheit) im BSE-Konflikt durch die Perhorreszierung der wirtschaftlichen Katastrophe. Einen solchen Vorgang könnten kulturelle Werte nur erklären, wenn sie selbst im Kontext von Schemata des öffentlichen Gedächtnisses der Politik begriffen würden, also als dem Vergessen und Erinnern ausgesetzte Prioritäten öffentlicher Aufmerksamkeit. Ziel der Veranstaltung ist es, Vertrauen oder Mißtrauen im BSE-Konflikt als Produkte von Schemata der öffentlichen Meinung begreifbar zu machen.
Literatur:
Luhmann, N., 1995: Das Gedächtnis der Politik, in: Zeitschrift für Politik, 42. Jg., H. 2: 109-121
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 14-16 | U6-211 |
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | Wahl | GS und HS | ||||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.4.1 | Wahlpflicht | HS |