261014 Metakritik der Aufklärung (V) (WiSe 2001/2002)

Inhalt, Kommentar

Versucht wird ein kursorischer Überblick über geistesgeschichtlichen "Ort", persönliche Entwick-lung, Werke, Briefe und unmittelbare Wirkung Johann Georg Hamanns (1730 - 1788). Hamann verstand sich nicht als "Gegenaufklärer", sondern als solidarischer "Metakritiker" der sich selbst überfordernden Programme der späten Aufklärung, insbesondere als Kritiker Kants.
Hamann wird in Philosophie und Philosophiegeschichte meist übergangen, beiseite geschoben, be-lächelt: ein skurriler Außenseiter. Komplementär zu diesem Befund stehen vereinzelte Urteile ande-rer, die seine Bedeutung für die deutsche Philosophie- und Geistesgeschichte (wenn sie es zu gut meinen) in einer Ranghöhe mit Kant und Hegel sehen - oder (denunzierend) ihn intellektuell mit-verantwortlich machen für schlimmste ideologische Verirrungen bis hin zum Nationalsozialismus (Isaiah Berlin). Nichts von alledem verdient Hamann, weder Ignoranz noch Heroisierung noch Dä-monisierung. Er ist kein typisch deutscher Vertreter der Aufklärer, sondern eher an der englischen, französischen und italienischen Avantgarde orientiert. Dieser ungemein helle Kopf und scharfe Kri-tiker zog es vor, seine Einsichten in schwer verständlichen, zitatüberladenen, anspielungsreichen, oft dunkel erscheinenden Texten vorzustellen. Das hat breite Anerkennung verhindert, nicht aber tiefe Wirkung auf einzelne: im unmittelbaren Umgang inspirierte er Herder, den Kant der "Kritik der Urteilskraft" und Jacobi, durch seine Texte imponierte er Goethe, Hegel und Kierkegaard. Wenn man verstehen will, wie Hamanns Ideen andere zum Umdenken motivierten, dann lohnt sich eine Beschäftigung mit seinen Texten.
Die Vorlesung durchläuft am Leitfaden des Briefwerkes Hamanns intellektuelle Biographie von 1751 bis 1788 und versucht, ein Gesamtbild seines Denkens und seiner Beziehungen zu vermitteln.

Literaturangaben

Der Zugang zu H. ist jetzt erheblich erleichtert durch die "Johann Georg Hamann Homepage" (http://members.aol.com/agrudolph/jghamann.htm) von Andre Rudolph MA; sie enthält u. a. ein Dutzend H.-Schriften (jeweils vollständig!) und einzelne philosophisch zentrale Briefe H.s; eine tabellarische Biografie; eine Übersicht der historischen und aktuellen Editionen der Werke H.s; vor allem: die bisher umfangreichste Bibliografie der Forschungsliteratur mit laufend aktua-lisiertem (Stand: 4. Juni 2001) Verzeichnis der Neuerscheinungen seit 1996; eine Reihe wichtiger Dokumente zu H.s Wirkung in Literatur, Theologie und Philosophie (u. a. Textauszüge aus Goe-the, Hegel, Kierkegaard, Rosenkranz, Dilthey); schließlich Links zu Online-Publikationen und zu anderen Seiten über H. (u. a. Homepage des seit 1976 tagenden Internationalen H.-Kolloquiums, H.-Seiten der Mauthner-Gesellschaft mit J. Simons Einführung und 3 Texte v. G. Baudler), H.-Artikel in Bautz' Bibliograph.-biographischem Kirchenlexikon (erste, allgemeine Orientierung!) und zuletzt die instruktive Magisterarbeit des Unternehmers dieser Homepage, Andre Rudolph: Die innige Beziehung zwischen Autor, Buch u. Leser. Zum Sprachdenken J. G. H.s

Lehrende

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Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
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Erziehungswissenschaftliches Studium für Lehramt G.A.3 Wahlpflicht GS und HS
Philosophie / Lehramt Sekundarstufe II A4; B4; C2; C4; C5 Wahlpflicht GS und HS
Philosophie (Hauptfach) / Magister A4; B4 Wahlpflicht GS und HS
Philosophie (Nebenfach) / Magister A4; B4 Wahlpflicht GS und HS
Praktische Philosophie / Lehramt Sekundarstufe I A1; A3; B1; B3; C2 Wahlpflicht HS

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Freitag, 11. Dezember 2015 
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Art(en) / SWS
Vorlesung (V) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Philosophie
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