300468 Global Security Policy (S) (WiSe 2022/2023)

Inhalt, Kommentar

Internationale Sicherheitspolitik durchlief im vergangenen Jahrzehnt einen fundamentalen Wandel. Großmächtekonkurrenz wird wieder als prägende Denkfigur internationaler Beziehungen wahrgenommen. Die NATO hat den Cyberraum seit 2016 und den Weltraum seit 2019 als militärische Operationsräume definiert; In sicherheitspolitischen Kreisen wird bereits intensiv über die ´cognitive domain´ diskutiert. Neue, disruptive Technologien – z.B. Verschlüsselung obsolet machendes Quantencomputing, bestehende Verteidigung überwindende hypersonische Waffen, strategieformulierende Anwendungen künstlicher Intelligenz – verändern die Kalkulationen von Akteur*innen internationaler Sicherheit. Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat sich gezeigt, dass aggressive Staaten bereit sind sich über alle internationalen Regeln und Normen hinwegzusetzen und lediglich effektive, wehrhafte Staatlichkeit als machtbasierte Währung in internationalen Beziehungen akzeptieren. Und gleichzeitig verändert der Krieg um die Ukraine staatlich fokussierte Konflikt- und Kriegsbilder, wenn durch einen privaten Akteur weltraumbasierte Kommunikation bereitgestellt wird, mit deren Hilfe Drohnen Ziele aufklären und bekämpfen können.

Manche Beobachter*innen sehen eine Wiederkehr einer machtfokussierten, durch militärische Fähigkeiten geformten und der Durchsetzung staatlicher Interessen folgenden internationalen Sicherheitspolitik. Bestätigung finden sie in der Neuausrichtung staatlicher Sicherheitspolitik, die neuen `warfighting concepts´ und Analysen der Schlachtfelder der Zukunft zu folgen scheint.
Viele als sicherheitsrelevant erkannte und als solche definierte Herausforderungen – z.B. sicherheitspolitische Folgen des weltweiten Klimawandels, Regulierung neuer Waffenkategorien, transnationale Kriminalität und generell Herausforderungen menschlicher Sicherheit – bedürfen aber kooperativer Lösungen, zwischen staatlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen. Solche kooperativ zu bewältigenden Herausforderungen sind Gegenstand einer `Global Security Governance´, die in diesem Seminar untersucht wird. Welche internationalen Institutionen sind geeignet, um Sicherheitspolitik jenseits von Staaten zu moderieren? Welche Ansätze bestehen z.B. im System der Vereinten Nationen, die eine `Global Security Governance´ befördern könnten? Und gibt es Anzeichen dafür, dass Modelle und Denkfiguren einer `Global Security Governance´ auf internationale Sicherheitspolitik wirken und z.B. Großmächtekonkurrenz in Zukunft abschwächen könnten?

Im Seminar erarbeiten wir uns anhand konkreter Problemstellungen – z.B. der Frage nach der Anwendung des Völkerrechts in Cyber- und Informationsraum – die theoretischen Grundlagen und das Faktenwissen zu `Global Security Governance´, als einer neuen Form von Sicherheitspolitik jenseits von Staaten, erarbeiten.

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30-M-PW-M3 Public Policy, Governance und Regulierung Public Policy, Governance und Regulierung a Studienleistung
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Public Policy, Governance und Regulierung b Studienleistung
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30-M-Soz-M5a Politische Soziologie a Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar Studienleistung
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30-M-Soz-M5b Politische Soziologie b Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar Studienleistung
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30-M-Soz-M5c Politische Soziologie c Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar Studienleistung
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Mittwoch, 6. Juli 2022 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 16. August 2022 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 16. August 2022 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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356457493