300051 Psychoanalytische Sozialpsychologie (StGr) (SoSe 2014)

Das Ziel dieser Studiengruppe ist es, einen ersten Einblick in die Möglichkeiten und Notwendigkeiten einer Einbeziehung der freudschen Psychoanalyse in eine kritische Gesellschaftstheorie zu geben. Dafür werden wir uns zum einen mit grundlegenden psychoanalytischen Konzepten und Kategorien - im Hinblick auf ihre Potentiale, aber auch auf ihre Grenzen für eine kritische Auseinandersetzung mit Gesellschaftstheorie - beschäftigen und zum anderen der - auch für die Soziologie - zentralen Frage nachgehen, wie das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft innerhalb der Tradition einer kritischen Sozialpsychologie konzipiert wird.

So werden neben der Bedeutung der Psychoanalyse als spezifischer Sozialisationstheorie und Theorie zur Erklärung der Konstitution von Subjektivität [und des Unbewussten], auch konkrete (methodische) Anwendungen auf gesellschaftliche Phänomene Gegenstand der Studiengruppe sein. Daher werden wir uns exemplarisch mit psychoanalytischen Deskriptionen, Erklärungen und Kritiken von ‚Geschlecht‘ und dem Antisemitismus befassen.

Im Rahmen dieser Studiengruppe sollen die Studierenden dazu befähigt werden selbstständig psychoanalytische/sozialpsychologische Begriffe und Theorien empirisch zur Beschreibung, Erklärung und/oder Kritik von sozialen und kulturellen Phänomenen anzuwenden.