Die Lehrveranstaltung adressiert die Themen soziale Ungleichheit, Bildung und Gesundheit. Sie zielt darauf ab, einen Einblick in die wechselseitigen Dynamiken, die sich zwischen dem Aufwachsen in Ressourcenarmut und Bildungs- und Gesundheitsprozessen einstellen, zu gewinnen. Zentraler Bezugspunkt und gleichzeitig roter Faden der Veranstaltung ist das 2020 erschienene Buch „Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine Chance“ von Jeremias Thiel. In dem biographisch geprägten Werk schildert der 2001 geborene Autor aus der Ich-Perspektive heraus zunächst, wie es sich anfühlt in einem der wohlhabendsten Länder der Welt in Armut (Eltern in Langzeitarbeitslosigkeit und psychisch erkrankt) aufzuwachsen, und leitet hieraus anschließend mit wissenschaftlichen Evidenzen untermauert eigenständig politische und gesellschaftliche Forderungen ab, wie die erfahrenen Chancenungleichheiten abzubauen sind. Das Buch liefert somit ein Fallbeispiel für das Aufwachsen in Armut im gegenwärtigen Deutschland. Es stellt dabei eine Reihe von Motiven heraus, die aus der gelebten Erfahrung heraus als prägnant und relevant für das Handlungsvermögen von Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen Lebenswelten (Familie, Schule, Nachbarschaft, Hilfssysteme, Peers) erachtet werden. Im Rahmen der Lehrveranstaltung sollen diese Motive herausgestellt sowie systematisch bearbeitet werden. Letzteres erfolgt über eine Kontextualisierung in bzw. Kontrastierung mit einschlägiger Fachliteratur zu den Themen der bildungs- sowie gesundheitsbezogenen Ungleichheiten.
Die Veranstaltung ist als Lektürekurs angelegt und wird weitgehend in digitaler Form angeboten. Die Auseinandersetzung mit dem Gegenstandsfeld erfolgt demnach primär entlang der Bearbeitung einer Auswahl von Textmaterialien, die sich thematisch an den geschilderten Erfahrungen entlang des biographischen Fallbeispiels orientieren. Analog zum Ablauf eines Seminars im Präsenzmodus ist die Textauswahl vorstrukturiert, um einen systematischen und angeleiteten Erkenntnisgewinn zu ermöglichen. Die Bearbeitung der Texte erfolgt dabei weitgehend asynchron, d.h. im selbstorgansierten Studium und zeitlich flexibel. Sie ist dabei an die Lernziele orientiert, (a) einen Überblick über den Themenkomplex zu erwerben, (b) die Relevanz für erziehungswissenschaftliche Kontexte herauszuarbeiten und (c) weiterführende interessensgeleitete Vertiefung zielgerichtet vornehmen zu können. Möglichkeiten des Austauschs und zur Interaktion werden mittels optionaler Zoom-Sitzungen eingewoben, die als flankierendes Angebot zur Textlektüre konzipiert sind und der Bilanzierung und Rückversicherung des Gelernten dienen.
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/bie/faq.html
Jeremias Thiel, Ulrike Strerath-Bolz (2020) Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine Chance. Wie sich Armut in Deutschland anfühlt und was sich ändern muss. München: Piper Verlag.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE-IndiErg2_a IndiErg: Differenz und Heterogenität | E1: Heterogene Lebenslagen | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
E3: Heterogene Lebenslagen oder Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation | |
25-BE11 Abschlussmodul | E1: Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BE6 Heterogene Lebenslagen | E1: Theorie und Empirie heterogener Lebenslagen | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi12 Differenz und Heterogenität (Grundschule) | E1: Heterogene und differenzbedingte Lebenswelten | Studienleistung
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Studieninformation |
- | unbenotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
25-BiWi6 Differenz und Heterogenität | E1: Heterogene und differenzbedingte Lebenswelten | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi6_a Differenz und Heterogenität | E1: Heterogene und differenzbedingte Lebenswelten | Studienleistung
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Studieninformation |
25-FS-BE6 Heterogene Lebenslagen | E1: Theorie und Empirie heterogener Lebenslagen | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-UFP-P4 Individuelle Profilbildung: Differenz, Heterogenität und Inklusion | E1: Heterogene Lebenslagen | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |
Der Nachweis der Studienleistung erfolgt in schriftlicher Form (Umfang von höchstens 1200 Wörtern) und beinhaltet sowohl rekonstruktive (zusammenfassende Wiedergabe zentraler Aussagen aus der Literatur) als auch reflexive (Bewertung und Diskussion ausgewählter Befunde) Anteile.
Eventuelle zu erbringende Prüfungsleistungen ergeben sich aus den Vorgaben, wie diese in der jeweiligen Fachzuordnung festgelegt sind.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: