230341 Komödie und Komik: Theorie, Praxis, Film (S) (WiSe 2007/2008)

Das vierstündige Seminar verbindet systematische gattungs- und kulturtheoretische Fragen mit literatur- und mediengeschichtlichen Aspekten. In einem ersten Teil geht es um die Theorie und Praxis der Komödie anhand von Lessings Minna von Barnhelm (1768). Ziel ist eine genaue Lektüre des Dramas sowie die Herausarbeitung einer Theorie der modernen Komödie (auch anhand dramentheoretischer Texte des 18. und des 20. Jahrhunderts). Im Mittelpunkt eines zweiten Teils stehen unterschiedliche Theorien der Komik (u.a. v. Baudelaire, Bergson, Freud, Ritter, Stierle). Der dritte Teil widmet sich der deutschen Filmkomödie seit den 1980er Jahren: Männer (1985) und Keiner liebt mich(1994) von Doris Dörrie, Kleine Haie (1992) und Der bewegte Mann (1994) von Sönke Wortmann, Wir können auch anders (1993) von Detlev Buck, Goodbye Lenin (2003) von Wolfgang Becker sowie Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler von Dani Levy (2007). Die Theorien der Komik sollen hier auf die filmisch-komödiantische Präsentation der deutschen Geschichte bezogen werden, insbesondere auf die Frage, inwieweit Komik und Komödie das gesellschaftliche Leben und seine etablierten Normen reflektieren, bestätigen oder in Frage stellen (können).

Zur Einführung in das Thema: Texte zur Theorie der Komik. Hg. v. Helmut Bachmaier. Stuttgart: Reclam 2004.