Die Institutionenökonomik geht davon aus, dass die unterschiedliche Ausgestaltung von Institutionen - (rechtlichen) Regelsystemen wie Verfassungen, Gesetzen, Verträgen, Normen etc. - die entscheidende Erklärungsvariable für gesellschaftliche Wohlstandsunterschiede zwischen verschiedenen Staaten / Kontinenten sind.
In der Veranstaltung werden daher zentrale gesellschaftspolitische Schlüsselprobleme v.a. der heutigen Zeit institutionenökonomisch analysiert. Es wird untersucht, welche Institutionen aus Sicht der Institutionenökonomik geeignet sind (waren), gegenwärtige (und vergangene) wirtschaftliche Probleme zu bewältigen, die Entstehung neuer Probleme zu verhindern und so gesellschaftlichen Wohlstand und damit die Lebensqualität der Menschen zu fördern.
Konkret geht es dabei um folgende Problemstellungen:
- Warum ist es einigen Ländern im Laufe der letzten 250 Jahre gelungen, eine Wohlstandsgesellschaft aufzubauen, während große Teile der Bevölkerung in anderen Ländern auch heute noch unter bitterer Armut leiden? Welche institutionellen Unterschiede sind dafür verantwortlich?
- Unter welchen institutionellen Bedingungen kann Entwicklungshilfe etwas zur ökonomischen Förderung armer Länder beitragen? Welche Probleme unterminieren derzeit oft die Wirksamkeit von Entwicklungshilfe?
- Warum kommt es zur Entstehung a) von Finanzkrisen und b) zu Staatsschuldenkrisen (Stichwort: Eurokrise) und was kann politisch getan werden, um diese zu bewältigen bzw. die Entstehung neuer Krisen künftig zu verhindern?
- Umweltprobleme wie insbesondere der globale Klimawandel gefährden das künftige Wohlergehen der Menschheit auf massive Weise. Welche institutionellen Ursachen liegen dieser Problematik zugrunde und welche Lösungsvorschläge bietet die Institutionenökonomik hierzu an?
- Soziale Sicherheit ist für Menschen ein Gut von existentieller Bedeutung. Zugleich befindet sich der Sozialstaat jedoch u.a. aufgrund der demografischen Entwicklung in der Krise. Welche institutionellen Ursachen und Lösungsmöglichkeiten gibt es aus Sicht der Institutionenökonomik?
- Wozu und wann sind welche politischen Maßnahmen zum Verbraucherschutz zur Förderung des Wohlergehens der Konsumenten geeignet?
All diese Fragen werden immer wieder unter Rückgriff auf dieselben zentralen Begriffe ("Kategorien") der Institutionenökonomik analysiert, nämlich v.a.: Anreize, Eigentumsrechte, externe Effekte, Haftungsprinzip, Informationsasymmetrie, Moral Hazard, Opportunismus, Opportunitätskosten, Prinzipal-Agent-Problem, Soziales Dilemma, Transaktionskosten.
Die Veranstaltung wird etwa zur Hälfte aus Vortrag und zur Hälfte aus Unterrichtsgespräch bestehen.
FSB 2011: Der vorherige Besuch der Veranstaltung "VWL für Sozialwissenschaftler" ist empfehlenswert
FSB 2009: Erfolgreich abgeschlossenes Modul Pol.c bzw. Pol.d;
Der vorherige Besuch der Veranstaltung "VWL für Sozialwissenschaftler" ist empfehlenswert
FSB 2005/2006:
Bachelor: Das Modul setzt die erfolgreiche Teilnahme an den Modulen 1 (Orientierungsmodul), 3 (Einführung in die Wirtschaftswissenschaften) und 4 (Einführung in die Soziologie) voraus.
Master of Education: Das Modul setzt die erfolgreiche Teilnahme am Modul 1 (Orientierungsmodul) voraus.
Zur Einführung empfohlen:
- Karl Homann & Andreas Suchanek (2005): Ökonomik. Tübingen, Verlag Mohr / Siebeck.
Das Buch ist auch für Anfänger sehr leicht lesbar und ohne überflüssigen wissenschaftlichen Jargon geschrieben.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M21 Fachmodul Integration II: Gesellschaft/Wirtschaft | Institutionenökonomik | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Sozialwissenschaften / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | Modul SozÖk | Pflicht | 2 | ||
Sozialwissenschaften GHR/SP / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul SozÖk | Pflicht | 2 | |||
Sozialwissenschaften GHR/SP / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2008) | Modul 7 | Wahlpflicht | 3 | |||
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2008) | Modul 7 | Wahlpflicht | 3 | |||
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul SozÖk | Pflicht | 2 | |||
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul SozÖk | Pflicht |
FSB 2009 + 2011: 2 LP für Aktive Teilnahme
FSB 2005/2006: 3 LP für Aktive Teilnahme und unbenotete Einzelleistung: Klausur in "Institutionenökonomik"
Aktive Teilnahme = Sachlich angemessene Beantwortung von 5 vorgegebenen Fragen zu den Themen der Veranstaltung auf je einer Seite. Nicht zufriedenstellende Antworten werden zur Überarbeitung zurückgegeben.