300066 Die Soziologie und die Geschlechterverhältnisse (Ü) (SoSe 2002)

Die Frauen- und Geschlechterforschung nahm ihren Anfang in den Sozialwissenschaften und ist heute in fast allen Wissenschaftszweigen vertreten. Die Frauen- und Geschlechterforschung entwickelte sich aus der Frauenbewegung und kann in der Bundesrepublik Deutschland inzwischen auf eine mehr als 20jährige Tradition zurückblicken. Indem sie die realen Lebensbedingungen von Frauen zum Ausgangspunkt ihrer theoretischen Konzepte und Untersuchungen macht, kann die feministische Wissenschaft eigene Entwürfe ausbilden und zugleich die angebliche Geschlechtsneutralität etablierter soziologischer Ansätze und Begrifflichkeiten angreifen. Die feministische Wissenschaft versteht sich dabei von Anfang an nicht als Bindestrich-Soziologie oder als eine Nische innerhalb der Soziologie, in der die Forschungslücken über Frauen aufgefüllt werden, sondern sie übt grundlegende Kritik an der angeblichen Geschlechtsneutralität etablierter Ansätze und Begrifflichkeiten.

Das Seminar richtet sich an Studierende im Grundstudium. Es soll eine Einführung in wesentlichen Entwicklungslinien, zentrale Themen und Theorien der Frauen- und Geschlechterforschung geben. Nachvollziehbar gemacht werden soll, wie Frauenforschung in der Auseinandersetzung mit den realen Lebensverhältnissen von Frauen eigene Konzepte und sozialwissenschaftlichen Denktraditionen herausgebildet hat.

Bibliography

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Brück, Brigitte/ Kahlert, Helga, u.a. (Hg) (1992): Feministische Soziologie. Eine Einführung, Frankfurt a. Main/ New York

Bührmann, Andrea; Dienzinger, Angelika; Metz-Göckel, Sigrid: Arbeit, Sozialisation und Sexualität. Zentrale Felder der Frauen- und Geschlechterforschung, Opladen 2000.

Treibel, Annette (Hg): Einführung in die soziologische Theorien der Gegenwart, Opladen(1993).

Wobbe, Theresa; Lindemann, Gesa (Hg): Denkachsen. Zur theoretischen und institutionellen Rede von Geschlecht, Frankfurt a. Main1994.