201025 Block: Neuronale Informationsverarbeitung (Pr+Ü) (WiSe 2003/2004)

Die Leistungen des Gehirns beruhen auf den Eigenschaften der Nervenzellen sowie deren synaptischen Verschaltungen. In den letzten Jahren hat sich dank der Entwicklung neuer experimenteller Techniken herausgestellt, dass schon einzelne Nervenzellen sowie kleine neuronale Schaltkreise zu viel komplexeren Leistungen fähig sind, als man noch vor kurzem allgemein annahm: An identifizierten Neuronen des Blauegels, einem methodisch besonders gut zugänglichem Präparat, werden grundlegende Fragen zur Informationsverarbeitung in Nervenzellen experimentell angegangen. Segmentale Ganglien des Blauegels werden herauspräpariert, um Intrazellulärableitungen an einzelnen Neuronen und Zellpaaren vornehmen zu können. Zusammen mit einfachen pharmakologischen Experimenten sollen auf diese Weise neuronale Grundprozesse und die Eigenschaften unterschiedlicher Synapsentypen charakterisiert werden. Außerdem sollen die untersuchten Nervenzellen durch iontophoretische Injektion von Fluoreszenzfarbstoffen anatomisch dargestellt werden. Im begleitenden Seminar sollen die Studierenden auf der Basis von Referaten über aktuelle wissenschaftliche Arbeiten zur zellulären Informationsverarbeitung bis an den derzeitigen Forschungsstand auf diesem aktuellen Gebiet der Neurobiologie herangeführt werden. Insbesonderesoll auch in wichtige Forschungsansätze eingeführt werden, die aus methodischen Gründen im Rahmen eines Praktikums nicht eingesetzt werden können. Leistungsnachweise: Referate, mündliche und schriftliche Darstellung und Diskussion der Ergebnisse. Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluß der Übung "Neurobiologie" bzw. äquivalenter Praktika, Kenntnisse auf dem Gebiet der Neurobiologie, wie sie z.B. in der Vorlesung "Neurobiologie" vermittelt werden. [Lf: n; 50: n; Fs: n]