Ist auf der einen Seite die literaturwissenschaftliche Ordnungskategorie "Autor" zunehmend vage geworden (nicht erst seit Roland Barthes? Diktum vom »Tod des Autors«, aber seitdem verstärkt), so lässt sich auf der anderen Seite nach wie vor eine kaum gebrochene Orientierung an ihr beobachten: Seminare zu "Autoren" sind beliebter als diejenigen zu solchen "Querbezügen", wie sie etwa die Diskurstheorie erforscht; die Biografie eines Autors gilt nach wie vor als privilegierter Zugang zum Verständnis auch seiner Texte, in Examensarbeiten werden Interviews mit Autoren durchgeführt, um auf diese Weise eine ebenfalls privilegiert erscheinende Instanz zur Absicherung der eigenen Thesen zu gewinnen. - Diese Ambivalenz ist Grund genug, sich mit der Kategorie "Autor" unter verschiedensten Perspektiven einmal intensiver zu beschäftigen.- Ausgehend von einem sozialhistorischen Durchgang zur Entstehung und Wandlung von "Autorschaft" seit der frühen Neuzeit mit Schwerpunkt auf der Entwicklung im 19. Jahrhundert, soll u.a. nach dem Zusammenhang von "Autorschaft und Genieästhetik", "Autorschaft und Urheberrecht" sowie den Affinitäten verschiedener Literaturtheorien (Hermeneutik, Systemtheorie, Diskurstheorie) zu den jeweiligen Konzeptionen von Autorschaft gefragt werden.
Zur Einführung in die Problematik:
Fotis Jannidis u.a. (Hg.): Texte zur Autorschaft. Stuttgart 2000 (RUB 18058). ?
Zur Anschaffung empfohlen:
Michal Niehaus: Autoren unter sich: Walter Scott, Willibald Alexis, Wilhelm Hauff und andere in einer literarischen Affäre. Heidelberg 2002.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerPoB2; BaGerP2S | 3/7 | |||
Germanistik/Deutsch | P/SI/SII; LIT; B.1 | HS |