„Advertising [is] on its Deathbed.“ So leiteten Roland T. Rust und Richard W. Oliver ihren 1994 im Journal for Advertising publizierten und viel diskutierten Artikel ein, in dem sie das Ende zeitgenössischer Werbemedien und -praktiken voraussagten. Unter anderem die fortschreitende Entwicklung interaktiver Kommunikationstechnologien, so die beiden Autoren, stelle die Werbebranche vor entscheidende – aber keineswegs vernichtende – Herausforderungen: „The future of 21st Century Marketing is exciting and will reach its maturity much faster than did traditional advertising and marketing. […] By the year 2010, new media […] will be the dominant paradigm.“ Digitalisierung und digtales Marketing sind zweifelslos die einflussreichsten Faktoren für die Transformation der Werbebranche in der neuesten Geschichte. Zugleich waren Werbung und Werbepraktiken im 20. Jahrhundert – und darüber hinaus – stetigem Wandel unterworfen.
Nach einführenden Sitzungen zur Konsumgeschichte widmen wir uns in den Veranstaltungen chronologisch der überwiegend westeuropäischen Geschichte der Werbung und Werbepraktiken im 20. und frühen 21. Jahrhundert. Die Entwicklung von Werbemedien und -praktiken – von Printerzeugnissen zum digitalen Marketing – unter den Bedingungen der allgemeinen Technologisierung, Digitalisierung und Globalisierung stehen dabei ebenso im Vordergrund, wie einzelne Akteursgruppen und Institutionen: Welche Rolle spielten etwa Unternehmen sowie Werbeagenturen, Werbe- und Markforschung und schließlich Konsument:innen? Ferner loten wir Potenziale und Grenzen einer Werbegeschichte als Gesellschaftsgeschichte aus, diskutieren theoretische und methodische Zugänge wie Fallstricke und beschäftigen uns mit Quellen zur Geschichte der Werbung. Zuletzt werden Studierende intensiv auf die Prüfungsleistung (Hausarbeit) vorbereitet.
Die Veranstaltungen 220120 und 220121 werden eng aufeinander bezogen konzipiert und müssen beide belegt werden. Für die Veranstaltungen wurde ein Lernplattform (Moodle) eingerichtet (abrufbar zu Beginn der Vorlesungszeit über die Veranstaltung 220120).
Die Teilnahme an den Veranstaltungen erfordert keine Vorkenntnisse; gleichwohl empfehle ich, dass BA-Studierende die Grundkurse (MA und Vormoderne/Moderne) abgeschlossen haben. Regelmäßige Teilnahme, die Bereitschaft zu Diskussionen und zur Lektüre englischsprachiger Fachliteratur werden vorausgesetzt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
22-3.2 Hauptmodul Moderne
3.2.5 |
Seminar Moderne | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul
3.2.5 |
Seminar | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Veranstaltungen 220120 und 220121 können im Modul 22-3.2 Hauptmodul Moderne und Modul 22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul belegt werden. Die Studienleistung besteht aus der Vorbereitung eines Referats (max. 20 Min.). Referate müssen spätestens eine Woche vorher in der Sprechstunde auf Grundlage einer groben Skizze (Zusendung mind. einen Tag vor dem Sprechstundentermin) besprochen werden. Die Prüfungsleistung (Hausarbeit, ca. 40.000–50.000 Zeichen/20 Seiten) kann auf der Studienleistung aufbauen. Voraussetzung für die Abnahme der Hausarbeit ist eine Vorbesprechung des Themas auf Grundlage eines Exposés zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit. Deadline für die Einreichung der Hausarbeit (PDF an apiekacz@uni-bielefeld.de) ist der 30. September 2023.