300838 Rechte Diskursverschiebungen: Migration und Geschlecht als politische Projektionsflächen (S) (WiSe 2025/2026)

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Rechtsextreme Bewegungen haben in den letzten Jahrzehnten weltweit – insbesondere in westlich geprägten Gesellschaften – einen signifikanten Aufschwung erfahren. Selbst in Staaten mit demokratischer Selbstverortung und fortschrittlichen rechtlichen Regelungen in den Bereichen Menschenrechte, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität konnten rechtsextreme Akteur*innen politischen Einfluss gewinnen oder streben aktiv danach, zentrale politische Institutionen zu erobern.

Ihre politischen Strategien richten sich häufig gegen genau jene demokratischen und emanzipatorischen Errungenschaften, die sie selbst als Ursache gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller „Krisen“ darstellen. Charakteristisch für ihre Rhetorik ist die Vereinfachung komplexer gesellschaftlicher Zusammenhänge, die Konstruktion vermeintlich objektiver „Schuldiger“ sowie die Forderung nach einem Rückzug in ein homogen imaginiertes nationales Selbstbild. Begleitet wird dies von einer aggressiven Rhetorik der Ausgrenzung, insbesondere gegenüber „dem Anderen“. Im Zentrum solcher diskursiven und politischen Angriffe stehen insbesondere Migrant*innen, Frauen sowie LGBTIQ+ Menschen.

Im Rahmen des Seminars werden wir uns kritisch mit den Verschiebungen gesellschaftlicher Diskurse nach rechts auseinandersetzen, wobei wir rechtsextreme Bewegungen nicht als isolierte Phänomene betrachten, sondern als Symptome umfassender ideologischer und machtpolitischer Dynamiken. Im Zentrum stehen dabei Analyseansätze aus der Diskurstheorie und kritischen Gesellschaftstheorie, mit besonderem Fokus auf das Verhältnis von Macht und Wissen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der ausgrenzenden Rhetoriken und Politiken gegenüber feministischen Bewegungen, queeren Lebensrealitäten, Migration und pluralistischen Gesellschaften. Dabei gehen wir unter anderem folgenden Fragestellungen nach:

 

·        Wie manifestieren sich rechtspopulistische und rechtsextreme Diskursverschiebungen auf globaler Ebene, insbesondere aber in westlich geprägten Demokratien, und welche semantischen, ideologischen und strategischen Charakteristika lassen sich dabei identifizieren?

·        Warum stehen insbesondere Frauen, LGBTIQ+ Personen und Migrant*innen im Zentrum rechtsextremer Ideologie und Propaganda?

·        Welche diskursiven und praktischen Mittel, Mechanismen und Strategien werden von rechtsextremen Akteur*innen eingesetzt?

·        Welche intersektionalen Verflechtungen sind in diesem Kontext zu berücksichtigen?

·        Wie lassen sich diese Verschiebungen im größeren Zusammenhang mit Kapitalismus, Kolonialismus und der Ausbeutung natürlicher Ressourcen analysieren?

·        Und schließlich: Welche Möglichkeiten der gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Gegenwehr existieren, um Errungenschaften in den Bereichen Geschlechtergerechtigkeit, Antirassismus und Pluralismus zu verteidigen und weiterzuentwickeln?

 

Teaching staff

Dates ( Calendar view )

Frequency Weekday Time Format / Place Period  
weekly Di 12-14   14.10.2025-03.02.2026

Subject assignments

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30-M26 Fachmodul Geschlechterforschung und Geschlechterverhältnisse Einführung (Seminar 1) Study requirement
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Vertiefung (Seminar 2) Study requirement
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- Graded examination Student information

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Coverage:
31 Students to be reached directly via email
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Monday, May 19, 2025 
Last update times:
Monday, May 19, 2025 
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Monday, May 19, 2025 
Type(s) / SWS (hours per week per semester)
seminar (S) / 2
Department
Faculty of Sociology
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