Epische Kleinformen gehören traditionell zu den bevorzugten Lerngegenständen des Literaturunterrichts – nicht ohne Grund: Als poetische Miniaturen sind sie überschaubar im Umfang, fokussiert in der Thematik, pointiert im Ausdruck, mannigfach im Spektrum ihrer Spielarten und Untergattungen. Entsprechend vielseitig werden sie literaturdidaktisch in Dienst genommen: ob als romanpropädeutische Interpretationsübung, als Anlass zum kreativen Schreiben, als Schule der Vorstellungsbildung, als Textfundus zur Leseförderung usf.
In Kürze erzählt wird indes nicht nur in den schulkanonischen Standards von Fabel bis Kurzgeschichte, sondern auch in anderen medialen Repräsentationsformen, die als Narrative zunehmend Eingang in den Literaturunterricht finden: etwa im Kurzspielfilm, im Werbe- oder Musikclip, in auditiven Kleinstformaten, in getwitterten tiny tales oder im digital storytelling. Zu den (Kern-)Aufgaben eines medienintegrativ verstandenen Literaturunterrichts gehört es, die hierin gebotene Formenvielfalt konzeptionell zu reflektieren und kompetenzorientiert aufzugreifen.
Das Seminar erkundet die Reichweite einer Didaktik narrativer Kurzformen, die sich im Bewusstsein des klassischen Textrepertoires auf die Suche nach intermedialen Lernchancen begibt: Welche narrativen Strategien und Muster lassen sich in unterschiedlichen Medien ausmachen? Mit welcher Wirkung wird in literalen, filmischen, auditiven Kurzformaten erzählt? Wie lassen sich ergiebige intermediale Lernarrangements gestalten? Diese und weitere Fragen werden im Verlauf des Seminars exemplarisch zu diskutieren sein.
Zur einführenden Lektüre empfohlen:
- Spinner, Kaspar H. (2012): Kurzgeschichten – Kurze Prosa. Grundlagen – Methoden – Anregungen für die Unterrichtspraxis. Seelze: Klett, Kallmeyer.
- Frederking, Volker; Krommer, Axel; Maiwald, Klaus (2012): Mediendidaktik Deutsch. Eine Einführung. 2., neu bearb. und erw. Aufl. Berlin: Erich Schmidt.
- Praxis Deutsch 249/2015: Neueste Kurzprosa; Praxis Deutsch 237/2013: Kurzspielfilme.
Eine vollständige Literaturliste erhalten Sie in der ersten Seminarsitzung. Ferner wird ein Semesterapparat in der UB eingerichtet.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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23-GER-VRPS_GymGe Vorbereitung und Reflexion des Praxissemesters (GymGe) | 1. Literaturdidaktisches Seminar | Study requirement
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Student information |
23-GER-VRPS_HRSGe Vorbereitung und Reflexion des Praxissemesters (HRSGe) | 1. Literaturdidaktisches Seminar | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Germanistik / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerP3L | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerP3L | 2/5 |
Erwartet werden eine regelmäßige, aktive Teilnahme und die sorgfältige Vorbereitung der Seminare. Dies schließt die Lektüre der Seminartexte sowie kürzere schriftliche Ausarbeitungen und die Teilnahme am E-Learning ein. Benotete Einzelleistungen setzen eine schriftliche Hausarbeit im Umfang von ca. 15 Seiten voraus.