Seit den 1970er Jahren haben die Postcolonial Studies eurozentrische Perspektiven und nationale Meistererzählungen, die den Kolonialismus oft marginalisierten oder die Gewaltkulturen verklärt haben, kritisch hinterfragt. Die Dekolonialisierung in der Geschichtswissenschaft fordert stattdessen eine Analyse von Pluralität und Hybridität der Subjekte, um die Sprachen, Erfahrungen und Repräsentationen kolonialisierter Gesellschaften im Kontext von Imperialismus, Nationalismus und Migration in den Blick zu nehmen. Postkoloniale Ansätze ermöglichen eine Neubewertung von Herrschaftsaushandlungen sowie der Rolle von Klasse, Rasse und Geschlecht bei der Entstehung globaler Ungleichheiten und moderner Machthierarchien. Im Seminar setzen wir uns intensiv mit Klassikern der Postcolonial Studies wie Edward Said, Gayatri Spivak, Homi Bhabha, Dipesh Chakrabarty und vielen anderen auseinander. Dabei entwickeln wir interdisziplinäre Perspektiven auf Politik-, Geschlechter- und Globalgeschichte und beleuchten oft vernachlässigte Regionen wie Asien, Afrika und Osteuropa.
María do Mar Castro Varela, Nikita Dhawan, Postkoloniale Theorie: eine kritische Einführung ( Bielefeld: Transcript, 2015).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 14-16 | U5-133 | 07.04.-18.07.2025 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-M-4.1 Theoriemodul | Theorieseminar Transnationale Geschichtsschreibung, Transfer und Vergleich | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Bielefeld Graduate School In History And Sociology / Promotion | Optional Course Programme |