Im Zentrum der Vorlesung wird der Zeitraum von der Mittelbronzezeit II B (1750 v.Chr.) bis zur Eisen-IIa-Zeit (900 v.Chr.) stehen. Politische und gesellschaftliche Entwicklungen im Vorderen Orient sind maßgeblich an der Herausbildung jener Strukturen beteiligt, die das Aufkommen von Völkern wie Aram-Damaskus, Israel, Edom oder Moab in Syrien-Palästina ermöglichen. Der Zusammenbruch der Imperien in der Spätbronzezeit, die in der Mittelbronzezeit diesen Raum dominierten, war eine wesentliche Voraussetzung dafür, daß in Syrien und Palästina dann in der Eisenzeit I-IIa (1250-900 v.Chr.) zahlreiche Klein- und Mittelstaaten entstanden.
Die biblischen Überlieferungen haben den geographischen Rahmen der Vorgeschichte Israels weit gespannt. Er reicht von Ur in Südmesopotamien (Gen 11,28) bis in die ägyptische Hauptstadt im Nildelta. Bereits die biblische Überlieferung läßt an unterschiedliche Herkunftsgebiete der spätern Israeliten denken. Was den Anführer des Exodus, Mose, betrifft, so verdanken viele Erzählungen über Mose ihre Entstehung allein den theologischen Intentionen der biblischen Schriftsteller. Doch steht im Hintergrund dieser Erzählungen eine Überlieferung, die Einzelheiten über einen Anführer berichtet, die - aus soziologischer Perspektive betrachtet -, historisch plausibel sind.
Die erste Phase der Siedlung von Israeliten in Palästina fällt in die Eisen-I-Zeit (1250-1000 v.Chr.), die sogenannte Richterzeit. Die Überlieferungen aus dem Richterbuch sind fragmentarisch, sie stammen im günstigsten Fall aus der frühen Königszeit. Historisch-kritisch betrachtet enthält das Richterbuch Gründungslegenden Israels. Aber in den Schilderungen der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse sind die Charakteristika einer nicht-monarchischen Gesellschaft erkennbar. Die archäologische Feldforschung und die vergleichende historische Soziologie tragen erheblich zur Erhellung dieser Siedlungsphase bei. Die biblischen Überlieferungen zur Entstehung des Staates unter Saul am Ausgang des 11.Jh im Norden und im 10.Jh unter David im Süden sind, was ihre historische Relevanz betrifft, in der Forschung heftig umstritten. Die neueren archäologischen Funde spielen in dieser Auseinandersetzung eine sehr wichtige Rolle. Die unterschiedlichen Positionen sollen erörtert und auf ihre Vorannahmen hinterfragt werden.
Ein Bild der Frühgeschichte Israels läßt sich nur entwerfen, wenn alle zur Verfügung stehenden Quellen herangezogen und unterschiedliche Untersuchungsperspektiven einbezogen werden.
Gute bibelkundliche Kenntnisse (Ex 1-24; Num, Ri, Jos, 1-2 Sam) sind nützlich.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Fr | 10-12 | T2-227 | 13.04.-13.07.2012 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | AT Ia; AT II/1a; AT II/2a | 2 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | AT Ia; AT II/2a | 2 | ||||
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Studieren ab 50 |
Achtung: Wird die Veranstaltung für ein Profilmodul besucht, MUSS ein dritter LP erworben werden (dies erfolgt über den Besuch der Übung)!
Bereitschaft, die in der Vorlesung angegebenen Bibeltexte sowie die Arbeitsblätter vorher zu lesen.
Punktevergabe nur bei regelmäßiger Teilnahme an der Vorlesung (dh nicht mehr als zwei Vorlesungen sollten versäumt werden) sowie erfolgreichen Abschneiden in den vier Kurztests. Die Tests finden im Rahmen der Vorlesung statt, beziehen sich auf die jeweils drei bis vier vorangegangenen Sitzungen und dauern ca 15 Minuten. In der Regel reicht die geistige Anwesenheit in der Vorlesung zum Bestehen der Klausuren.