381003 Internationale Großausstellungen als Vorreiter der Globalisierung? - Documenta, Skulpturprojekte Münster und Kunst-Biennalen (S) (SoSe 2007)

In der Veranstaltung geht es zum einen um die Geschichte dieser Internationalen Großausstellungen - beginnend mit der ersten venezianischen Biennale 1895, gefolgt in den 50er Jahren von der ersten Biennale in einem Land der Südhemisphäre, der Biennale von Sao Paulo von 1955. In den 70ern entstand in Havanna eine weitere Biennale, dann folgte Istanbul und inzwischen ist daraus eine regelrechte Flut von Biennalen in allen Erdteilen geworden.
Wie stehen die deutschen Großausstellungen, vor allem die Documenta, aber auch die Münsteraner Skulpturenausstellung (beide finden 2007 wieder statt) in diesem Kontext? Wie ist deren Geschichte?
Was sind die Merkmale von solchen Ausstellungen (Funktion des Kurators/der Kuratorin/eines Teams; Auswahl der KünstlerInnen, Präsentation besonderer Kunstformen wie z.B. ortsspezifischen Arbeiten mit starkem Bezug zu dem Ort, an dem das Ereignis stattfindet etc.). Die Analyse der Rahmenbedingungen soll Methoden der Auseinandersetzung über die einzelnen künstlerischen Arbeiten hinaus aufzeigen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen verschiedenen Großausstellungen aufzeigen. Sind sie Heterotopien im Sinne Michel Foucaults? Stimmt die von KunstkritikerInnen vertretene These, dass die westliche Vorherrschaft im Kunstbetrieb durch solche Ausstellungen ins Wanken geraten ist?

Der kunsthistorische Teil soll durch Exkursionen nach Kassel und Münster (ab 17. Juni), eventuell auch nach Venedig und/oder im WS 2007/08 nach Istanbul ergänzt werden. Je nach Exkursionsziel sollte auch eine Vorbereitung auf dort vertretene künstlerische Positionen stattfinden. Als Produkt ist an kleine Führer gedacht, die wissenschaftliche, aber auch subjektive und künstlerische Aneignungsformen veranschaulichen und Interessierten Tips für ihren Besuch geben.