000020 Kirche, Moschee, Tempel. Kultbauten in den Religionen unter Berücksichtigung religionsdidaktischer Gesichtspunkte (HSem+S) (SoSe 2005)

Die meisten Menschen haben eine Vorstellung davon, wie ein Gottesdienstraum aussehen soll. Aber schon die Räume andere christlicher Konfessionen geben manche Rätsel auf, - ganz zu schweigen von Kult- und Versammlungsstätten anderer Religionen.
Absicht dieses Seminars ist es, anhand von Text- und Bildquellen, Grundrissen und liturgischem Schrifttum christliche und nicht-christliche Räume, die der Verehrung des Heiligen und der religiösen Praxis dienen, in ihren rituellen Bezügen zu erkunden und besser zu verstehen.
Wo haben jene ihren Platz, die die Riten vollziehen oder für den Ablauf der Versammlungen verantwortlich sind? Welche Rolle spielen Musik, Gesang und Tanz? Wie verteilen sich die Menschen im Raum? Wird unterschieden nach Klerus und Volk, Männern und Frauen, solchen, die als Asketen der Welt entsagt haben, und anderen, in als Haushälter in ihr geblieben sind und vielleicht wichtige öffentliche Ämter ausüben? Welche Bedeutung kommt einzelnen Raumteilen zu? Gibt es bestimmte Plätze für Lesungen oder Rezitationen aus den Heiligen Schriften, für Gebete, Lehrreden, Predigten? Wo haben Riten zu den Knotenpunkten des Lebens ihren Raum, wo werden Toten- und Bestattungsrituale vollzogen, welche Rolle spielen Ahnenkult und Totengedenken? Welche strukturellen Gemeinsamkeiten oder prinzipiellen Differenzen lassen sich entdecken, wenn Kult- und Versammlungsstätten verschiedener Konfessionen und Religionen verglichen werden?

Literaturangaben

Literaturhinweis:
Udo Tworuschka (Hg.), Heilige Stätten. Darmstadt 1994