Inbegriff der Normalität, wie sie unser aktuelles Arbeitsverständnis geprägt hat, ist das "Normalarbeitsverhältnis". Bei näherer Beschäftigung mit dem Gegenstand stellt man jedoch fest, daß es "das Normalarbeitsverhältnis" nicht gibt und nie gegeben hat. Es ist ein theoretisches Konstrukt, das in idealer Weise die Merkmale eines Arbeitsverhältnisses in sich vereint, die exemplarisch für das als "normal" Angenommene stehen. Es wird vor allem dazu gebraucht, Veränderungen in der Arbeitswelt sichtbar zu machen - als deren Gegenpol.
Was aber kommt "nach" dem Normalarbeitsverhältnis? Flexibilisierung.
Unter diesem Stichwort werden die Veränderungen diskutiert. Anhand der Debatte über die unterschiedlichen Flexibilisierungsmaßnahmen wird die Vielfalt der Funktionen deutlich, die das Normalarbeitsverhältnis implizit erfüllt: ob es wirtschaftliche, juristische oder soziale Funktionen sind.
Daß die Gesellschaft durch diese Art von Veränderungen auf die Probe gestellt wird, zeigen die seit kürzerer Zeit geführten Diskussionen um die sogenannte "Flexicurity". Dieses Konzept soll die Verbindung aus Flexibilität in den Arbeitsbedingungen und Sicherheit in der Lebensführung der Arbeitnehmer herstellen. Sein Inhalt ist jedoch umstritten und Gegenstand intensiv geführter Diskussionen.
Ziel des Seminars ist es, auf diese Weise eine Einführung in eines der ganz aktuell diskutierten Themen der Arbeitssoziologie zu geben.
Die regelmäßige Teilnahme und die Vorbereitung der Sitzungen durch die Lektüre der Texte wird als selbstverständlich vorausgesetzt.
Vorbereitende Lektüre:
Rainer Dombois, Der schwierige Abschied vom Normalarbeitsverhältnis; in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg), Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung "Das Parlament". B 37/ 99, Bonn, S. 13 - 20
Weitere Lektüre wird zu Beginn der Veranstaltung und im StudIP bekanntgegeben.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | H.S.1; H.S.2; H.S.3 | |||||
Soziologie / Diplom | (Enrollment until SoSe 2005) | 2.4.4 | HS | ||||
Soziologie / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | Modul 1.3 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |