In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/einrichtungen/bie/faq-stundenplan/
Ausgangspunkt des Seminars bilden die verschiedenen Theoriediskurse um Soziale Arbeit als Profession und deren Bedeutung für professionelles Handeln. Neben der Entwicklung eines Grundverständnisses für professionstheoretische Fragen in der Sozialen Arbeit, sollen diese auch gesellschaftstheoretisch eingebettet und kritisch diskutiert werden. Etwas konkreter: Nach Bernd Dewe und Hans-Uwe Otto (2018) kann als „Wissensbasis im Sinne eines modernen Professionswissens … nur solches Wissen gelten, welches zwar nach wissenschaftlichen und im Praxiszusammenhang des Klienten/Adressaten selbst enthaltenen Rationalitätsgründen und Relevanzkritierien erzeugt ist, aber deren bisherigen Aktionsradius transzendiert“ (S. 1200). Davon ausgehend, dass neuere Professionalisierungsdiskussionen auf der Einsicht basieren, dass „heute statische Macht- und Zuständigkeitskonzepte beruflichen Handelns stagnieren“ und „die Handlungschancen er Individuen steigerbar erscheinen, wenn moderne Wissensgesellschaften dem Einzelnen erweiterte Handlungsmöglichkeiten bieten“ ziele auf die „Rekonstruktion eines reflexiven Handlungstypus im Kontext professioneller Aktion“ (Dewe/Otto 1996a). Eben diese Rekonstruktion kann unter dem Begriff „Professionalität“ verhandelt werden, wenn darüber 1. professionelle Rationalität (objektives Wissen), das berufspraktische Können (Kompetenzen) und die alltagspraktischen Erfahrungen (subjektives Wissen) systematisch „in Relation“ gesetzt werden. Über Reflexivität als methodische Anwendungsdimension 2. ein „fallspezifisches Relationieren“ die Vorstellungen eigener Professionalität immer wieder neu herausfordert, weil es darüber auch um Aspekte interessen- und ressourcenbedingter Angemessenheit mit dem Klientel geht (ebd. 1212), die es gilt je auszuhandeln. Somit geht es letztlich 3. auch um „demokratische Rationalitäten“ als strukturell verankerter Qualitätsmodus, der seine Wirkung über das politische Mandat Sozialer Arbeit (erst) entfalten kann (vgl. ebd.): „Im Mittelpunkt stehen dabei gemeinwesenverändernde bzw. Gesellschaftskritische Entwicklungspotenziale im Fallbezug des Klientels in ihrer Korrespondenz zu den gegebenen bzw. nicht gegebenen gesellschaftlichen Verwirklichungschancen für die Reproduktion des eigenen Lebens und einer dafür notwendigen Handlungsbefähigung sowie Potenziale von gerechtigkeitstheoretischen Einforderungen in den materiellen, kulturellen und politisch-partizipativen Lebensgrundlagen“ (ebd.). Auf Grundlage ausgewählter Texte, wird es im Seminar darum gehen, historische Grundlagen, diskursive Ansprüche und aktuelle Handlungskonzepte rund um die verschiedenen Begriffe „Profession, Professionalität und Professionalisierung“ zu entdecken, um so den Bogen zu einer kritischen Profession (Otto 2020) schlagen zu können, deren Herausforderungen in den sie bestimmenden Themen Gerechtigkeit und Gleichheit verortet werden können (ebd., S. 416).
Otto, H.-U. (2020): Herausforderungen und Konsequenzen für eine kritische Profession. In (ders.) (Hrsg.): Soziale Arbeit im Kapitalismus. Gesellschaftstheoretische Verortungen. Professionspolitische Positionen. Politische Herausforderungen. Beltz Juventa. S. 416-422.
Dewe, B., Otto, H.-U. (2018): Profession. In: Hans-Uwe Otto, Hans Thiersch, Rainer Treptow & Holger Ziegler (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit. 6., überarbeitete Auflage. Reinhardt. S. 1191-1202.
Dewe, B., Otto, H.-U. (2018): Professionalität. In: Hans-Uwe Otto, Hans Thiersch, Rainer Treptow & Holger Ziegler (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit. 6., überarbeitete Auflage. Reinhardt. S. 1203-1213.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Do | 10-12 | X-E0-236 | 20.10.2022-02.02.2023
not on: 11/10/22 / 11/24/22 / 12/8/22 / 12/22/22 / 12/29/22 / 1/5/23 / 1/12/23 / 1/26/23 / 2/2/23 |
Module | Course | Requirements | |
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25-BE-IndiErg1_a IndiErg: Organisation, Qualität und Beratung | E2: Professionelles Handeln und Qualität | Study requirement
Ungraded examination |
Student information |
E3: Beratung und Organisationsentwicklung oder Professionelles Handeln und Qualität | Study requirement
Ungraded examination |
Student information | |
25-BE11 Abschlussmodul | E1: Seminar | Study requirement
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Student information |
25-BE5 Professionelles Handeln und Qualität | E1: Professionalisierung und Handlungskompetenz | Study requirement
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Student information |
25-BiWi14_b Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) | E2: Bildung, Erziehung, Sozialisation, Inklusion | Study requirement
Graded examination |
Student information |
25-BiWi2 Fachliches Grundlagenmodul | E2: Bildung, Erziehung, Sozialisation, Inklusion | Study requirement
Graded examination |
Student information |
25-FS-BE5 Professionelles Handeln und Qualität | E1: Professionalisierung und Handlungskompetenz | Study requirement
Ungraded examination |
Student information |
25-UFP-P1 Individuelle Profilbildung: Organisation, Qualität, Beratung | E2: Professionelles Handeln und Qualität | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Das Seminar ist als Lektüreseminar mit Diskussionsgruppen (4 - 5 Teilnehmende) geplant, d.h. Texte sind vor- und, für die Teilnehmenden in Form von zusammenfassenden ca. 20 minütigen Inputs, so aufzubereiten, dass zentrale textimmanente Aussagen kontextualisiert, analysiert und die jeweiligen Professionstheoretischen Grundlagen kritisch-systematisch aufgearbeitet werden, so dass das so erarbeitete Wissen „diskutierbar“ wird. Die Bescheinigung einer Studienleistung erfolgt auf Grundlage einer verbindlichen und regelmäßigen Teilnahme an allen ausgewiesenen Präsenzsitzungen, die Bereitschaft sich aktiv in den Diskussionsgruppen einzubringen, ebenso wie die Mitwirkung an den Plenumssitzungen durch aktive und Sprechakte auf Basis des "advanced organizing". Alternativ und als Ausnahme, wird angeboten, mindestens drei Textvergleiche zu verfassen (Umfang pro Vergleich mindestens 3.500 Wörter), wenn die Teilnahme an den Sitzungen nicht verbindlich und regelmäßig erfolgen kann. Die Auswahl der Texte obliegt in diesem Fall der Lehrenden. Die Kreditierung einer Studienleistung über „Referat mit Ausarbeitung“ ist nicht möglich bzw. wird nicht angeboten. Die Option einer mündlichen Prüfung bleibt den interessierten Teilnehmenden offen, die das Thema individuell vertiefen und im Rahmen eines Prüfungsgespräches präsentieren wollen. Die mündlichen Prüfungen finden im Rahmen einer Prüfungswoche frühestens gegen Ende der Vorlesungszeit statt, d.h. ein Prüfungstermin kann nicht selbst gewählt werden sondern wird von der Lehrenden bestimmt.