Jedes Semester
10 Leistungspunkte
Die Angaben zur Moduldauer finden Sie bei den Studiengängen, in denen das Modul verwendet wird.
Die zu vermittelnden Kompetenzen zielen auf eine reflexive Haltung, die Techniken und Methoden der Beratung und Organisationsentwicklung einschließt. Hierzu gehören insbesondere Kenntnisse zur historischen und systematischen Entwicklung von pädagogischer Diagnose und Beratung (z.B. Hermeneutik und systemisch-lösungsorientierte Ansätze) und pädagogischen Organisationen, zur Organisationstheorie und -forschung und zu den Forschungsmethoden in der Organisationsentwicklung (z.B. Gruppenbeobachtung und soziometrische Verfahren). Studierende erwerben erstens theoretische Kompetenzen und analytisches Verstehen von Beratungstheorien und -traditionen. Sie erkennen die theoretisch begrifflichen Substanzen neuerer Ansätze zur Beratung und können diese zuordnen und dekonstruieren. Die Studierenden verfügen zweitens über empirisch-feldbezogene Kompetenzen und kennen die wesentlichen Instrumente der empirischen Organisationsforschung. Die Studierenden verfügen drittens über praktische Fähigkeiten zur Gesprächsführung und Beratung.
Die Studierenden erwerben Kompetenzen in dreifacher Weise: Erstens theoretisch-begriffliche Kompetenzen, indem sie die Themenschwerpunkte als analytische Zugänge erfassen und ein theoretisches Verständnis von Konzepten zur Professionalisierung und zur Qualität pädagogischer Prozesse erwerben. Zweitens werden empirisch-feldbezogene Kompetenzen dadurch erworben, dass eine systematische Kenntnis über die aktuellen Qualitäts- und Professionalisierungsprozesse und -programme erlernt wird, die am Beispiel ausgewählter pädagogischer Handlungsfelder konkretisiert wird. Drittens erlernen die Studierenden praktisch-vorbereitende Kompetenzen in Form einer Fähigkeit zur Perspektivübernahme und zur Reflexion von Qualitäts- und Professionalisierungsprozessen im Kontext konkreter, politischer Handlungsanforderungen.
Durch eine Modulprüfung in Form eines Kolloquiums oder eines Berichts werden darüber hinaus Schlüsselkompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit und die Befähigung zu selbstgesteuertem Lernen sowie, durch den reflexiven Anteil, persönliche Bewertungs- und Selbstreflexionskompetenzen gefördert.
Nach persönlichem Interesse wählen die Studierenden einen inhaltlichen Schwerpunkt der Lehrinhalte innerhalb der Elemente 1 bis 3.
Element 1: Beratung und Organisationsentwicklung
Beratung wird zum einen als Grundform pädagogischen Handelns und zum anderen als feld- sowie professionsbezogene Kompetenz thematisiert. Wesentlich sind hier Lehrinhalte im Hinblick auf Beratungsmethoden, z.B. hermeneutisches Verstehen oder systemisches Verstehen, einschließlich der spezifischen Diagnosen. Beratung wird außerdem als eigener pädagogischer Arbeitsbereich vorgestellt. Insbesondere werden solche Methoden thematisiert, die häufig in Verbindung mit Organisationen auftreten (z.B. Moderation, Supervision, Mediation und Teamentwicklung als pädagogische Beratung in Organisationen).
Darüber hinaus umschließen die Lehrinhalte Organisationsentwicklung und -forschung die Methoden, Forschungsergebnisse und Ansätze der Organisationsentwicklung. Außerdem werden die organisationstheoretischen Systematisierungen von pädagogischen Institutionen vorgestellt (z.B. Schule, Beratungsinstitutionen oder der Bereich der Erziehungshilfen als Anstalt- und Disziplinarinstitutionen, bürokratische Einheiten, autopoeitische Teilsysteme oder aus neo-institutionalistischer Perspektive) und die entsprechenden spezifischen Beratungsperspektiven werden expliziert.
Element 2: Professionelles Handeln und Qualität
Es geht in diesem Element um die Kategorien der "Professionalisierung" und der "pädagogischen Qualität". Zu beiden Aspekten liegen sowohl grundlegend-systematische Überlegungen als auch eine entfaltete empirische Forschung vor. Außerdem steht die Frage der Professionalisierung und der Qualitätsentwicklung wie -sicherung im Mittelpunkt des pädagogischen Handlungsvollzugs in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern. In den Lehrveranstaltungen werden deshalb die zentralen theoretischen Ansätze, exemplarische Forschungsergebnisse und pädagogische Vorgehensweisen hinsichtlich dieser beiden Dimensionen präsentiert, in einen systematischen Zusammenhang gestellt und kritisch auf ihre Erkenntnis- und Wirkmächtigkeit hin befragt.
Der Themenschwerpunkt "Professionalisierung" wird entlang der folgenden beiden thematischen Schwerpunkte behandelt: Es werden Professionstheorien und theoriesystematische Modelle der Professionalisierung exemplarisch erarbeitet. Bei der Auswahl der Modelle wird auf einen möglichst großen Kontrast Wert gelegt. Einen Schwerpunkt stellen Konzepte pädagogischer Handlungskompetenz dar, normative und ethische Aspekte pädagogischen Handelns bilden einen weiteren Schwerpunkt. Außerdem wird exemplarisch der Frage nachgegangen, in welcher Form sich Professionalität in unterschiedlichen pädagogischen Handlungsfeldern konkretisiert.
Darüber hinaus geht es bei der Bearbeitung des Themenschwerpunktes "pädagogische Qualität" erstens um die begrifflich-konzeptionelle Klärung des Konzepts "(pädagogische) Qualität" und die Abgrenzung entsprechender theorie-systematischer Bestimmungen von politisch-programmatischen Bestimmungsversuchen. Zweitens werden verschiedene Lesarten des pädagogischen Qualitätsbegriffs und exemplarisch unterschiedliche pädagogische Qualitätsprogramme (Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung, Qualitätsentwicklung) verdeutlicht und diskutiert. Drittens werden Ansätze zur Erforschung und Evaluation pädagogischer Qualität erlernt.
Das Element 3 bietet die Möglichkeit, eine weitere Veranstaltung aus E1 oder E2 individuell zu wählen und zu belegen, um so die entsprechenden Lehrinhalte zu vertiefen.
In der Modulprüfung sollen die Studierenden eigenverantwortlich die individuellen inhaltlichen Schwerpunkte und das Gelernte in den Kontext des persönlichen Studienverlaufes oder Berufsziels setzen. Dies zeigen sie, nach Rücksprache mit einer Lehrperson der Elemente E1-3, entweder mündlich im Kolloquium oder schriftlich im reflexiven Bericht. Die Modulprüfung ersetzt die Studienleistung des zuletzt studierten Modulelements.
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Es müssen alle drei Veranstaltungen E1, E2 und E3 studiert werden. Es müssen zwei Studienleistungen und eine Prüfung erbracht werden. In der Veranstaltung, in der die Prüfung abgelegt wird, ist keine Studienleistung zu erbringen.
Modulstruktur: 2 SL, 1 uPr 1
Zuordnung Prüfende | Workload | LP2 |
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Lehrende der Veranstaltung
E1: Beratung und Organisationsentwicklung
(Seminar o. Vorlesung)
Die Studienleistung dient der Einübung einer reflexiven und diskursiven Haltung zu den in der Veranstaltung behandelten Themen und hat im Hinblick auf die im Modul verankerten Kompetenzen einübenden und vertiefenden Charakter. Eine Studienleistung ist das Anfertigen einer Aufgabe zu Übungszwecken. Übungsaufgaben können beispielsweise sein: Die Vorbereitung und Durchführung einer Gruppenarbeit, die Vorbereitung und Durchführung einer mündlichen Präsentation, eine Argumentationsrekonstruktion, die Zusammenfassung eines Textes etc. Für alle Studienleistungen gilt, dass schriftliche Beiträge im Umfang von höchstens 1200 Wörtern und mündliche Beiträge im Umfang von höchstens 20 Minuten verlangt werden. In der Veranstaltung, in der die Modulprüfung abgelegt wird, ist keine Studienleistung zu erbringen. |
siehe oben |
siehe oben
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Lehrende der Veranstaltung
E2: Professionelles Handeln und Qualität
(Seminar o. Vorlesung)
siehe E1 |
siehe oben |
siehe oben
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Lehrende der Veranstaltung
E3: Beratung und Organisationsentwicklung oder Professionelles Handeln und Qualität
(Seminar o. Vorlesung)
siehe E1 |
siehe oben |
siehe oben
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Die modulspezifischen Kompetenzen werden in Form eines reflexiven Prüfungsformats nachgewiesen. Hierbei handelt es sich entweder um ein max. 30-minütiges Kolloquium oder um einen max. 2000 Wörter umfassenden Bericht. Die Prüfung beinhaltet einen fachlichen sowie einen Teil zur Reflexion des persönlichen Studienverlaufs.
Die Modulprüfung wird bei der/dem Lehrenden der zuletzt besuchten Veranstaltung im Semester des Besuchs der Veranstaltung erbracht.
Im Vorfeld werden der organisatorische Rahmen der Prüfung besprochen und dabei insbesondere Hinweise zu den Anforderungen des reflexiven Teils gegeben. Insgesamt soll in der Prüfung ein Überblick über alle Elemente des Moduls gegeben werden können.
siehe E1
siehe E1
Studiengang | Profil | Empf. Beginn 3 | Dauer | Bindung 4 |
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Erziehungswissenschaft - Angebote für den Individuellen Ergänzungsbereich / Individueller Ergänzungsbereich im Bachelor | 1. o. 2. o. 3. o. 4. o. 5. o. 6. | ein oder zwei Semester | Wahlpflicht | |
Individueller Ergänzungsbereich – Allgemeine Angebote / Individueller Ergänzungsbereich im Bachelor | Fakultät für Erziehungswissenschaft | 1. o. 2. o. 3. o. 4. o. 5. o. 6. | ein oder zwei Semester | Wahlpflicht |
In diesem Modul kann eine automatische Vollständigkeitsprüfung vom System durchgeführt werden.