221023 Internationale Beziehungen: Deutschland-Frankreich 1945-1992 (GS 1) (WiSe 2002/2003)

Deutschland und Frankreich gehören zu den Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die als "Avantarde" auf dem Weg zur Gründung einer Europäischen Föderation angesehen werden. Ihre enge Zusammenarbeit, an die das Gelingen des europäischen Projekts heute geknüpft wird, ist das Resultat eines langwierigen und schwierigen Prozesses der bilateralen Annäherung, die die Überwindung tiefgreifender Interessengegensätze und tradierter "Erbfeindschaft" voraussetzte.
Das Seminar behandelt die Etappen dieses Prozesses: vom Ende des Zweiten Weltkrieges und von der französischen Besatzungsherrschaft über die Gründung der Montanunion und die Integration beider Staaten in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) bis zur Neuordnung Europas nach dem Fall der Mauer durch die Verträgen von Maastricht und Amsterdam. Im Zentrum steht eine politikgeschichtliche Analyse der Axe Bonn-Paris, doch soll diese Perspektive durch sozial-kulturelle Analysen ergänzt werden.

Diese Veranstaltung ist für Studierende des Faches Romanistik geöffnet.

Literaturangaben

F. Bondy, Deutschland und Frankreich: Geschichte einer wechselvollen Beziehung, Düsseldorf 1973; Die deutsch-französischen Beziehungen: Chronologie und Dokumente 1948-1999, Bonn 2000; Deutschland und Frankreich - vom Konflikt zur Aussöhnung: die Gestaltung der westeuropäischen Sicherheit 1914-1963, hg. von S. A. Schuker, München 2000 (Schriften des Historischen Kollegs); L. Leblond, Frankreich und Deutschland seit 1945: Chronik einer besonderen Beziehung, Leipzig 1999; J. Monnet, Erinnerungen eines Europäers, München 1978.