221055 Die Wehrmacht und der Partisanenkrieg (S) (SoSe 2002)

Wie unterschieden die deutschen Besatzer "Partisanen" von Angehörigen regulärer Feindgruppen oder von der Zivilbevölkerung? An welche Traditionen knüpften sie dabei an? Inwieweit lassen sich über die Rekonstruktion der verschiedenen Feindkonzepte, die Analyse der Organisation der Partisanenbekämpfung und der verschiedenen Gewaltpraktiken gegen Partisanen Aussagen über die Spezifika der deutschen Kriegführung im Zweiten Weltkrieg machen?Ein Ziel des Seminars wird sein, die unterschiedlichen Formen der Bekämpfung von Partisanen typologisch zu erfassen und mögliche Kausalfaktoren, die zur Ausprägung spezifischer Gewaltmuster führten, zu identifizieren. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Partisanenbekämpfung durch einen Vergleich von verschiedenen Regionen in der Sowjetunion mit der Situation auf dem Balkan und in Italien herausgearbeitet werden. Schließlich soll versucht werden, die unterschiedlichen Abläufe der Partisanenbekämpfung und die Phasen der Radikalisierung von Gewalt ursächlich zu erklären

Literaturangaben

Lutz Klinkhammer: Der Partisanenkrieg der Wehrmacht 1941-1944, in: Rolf-Dieter Müller/Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Die Wehrmacht. Mythos und Realität, 815-836; Timm C. Richter: Die Wehrmacht und der Partisanenkrieg in den besetzten Gebieten der Sowjetunion, ebd., 837-857; Klaus Schmieder: Auf Umwegen zum Vernichtungskrieg? Der Partisanenkrieg in Jugoslawien, 1941-1944, ebd., 901-922; Gerhard Schulz: Einleitung, in: ders. (Hrsg.): Partisanen und Volkskrieg. Zur Revolutionierung des Krieges im 20. Jahrhundert. Göttingen 1985