Die ursprünglich aus dem angloamerikanischen Kontext stammende Queer Theory, die sich im Anschluss an poststrukturalistische und konstruktivistische Theorienansätze im Umfeld der Gay and Lesbian Studies formiert hat und mit einiger Zeitverzögerung seit geraumer Zeit ebenfalls in der Bundesrepublik stark diskutiert wird, hebt – vor allem im Anschluss an Foucaults Sexualitätsanalytik – die gesellschaftsstrukturierende und normalisierende Kraft von Sexualität hervor und betont, dass Sexualität nicht als eine Sphäre des Privaten zu begreifen sei, sondern vielmehr als ein eigenständiges Machtfeld beleuchtet werden müsse. Zentraler Analyse- und Kritikfokus ist hierbei insbesondere die hegemoniale Dominanz von Heterosexualität, wie sie typisch für moderne Gesellschaften ist. Heterosexualität bzw. Heteronormativität – so lautet der in der Queer Theory zentrale, jedoch recht uneinheitlich gebrauchte Terminus – habe sich als naturalisierte und damit als unhinterfragte Norm sozialen Lebens grundlegend in vielfältige gesellschaftliche Strukturen, Praxen, Institutionen und Wissenssysteme, kurzum in alle relevanten Gesellschafts- und Geschlechterverhältnisse eingeschrieben und sei insbesondere für die fortwährende Reproduktion und Stabilisierung der binär trukturierten Zweigeschlechtlichkeit verantwortlich. Im Seminar sollen die wesentlichen theoretischen und politischen Grundlagen der Queer Theory und ihre verschiedenen Ausdifferenzierungen erläutert werden. Neben der Darstellung z.T. älterer prominenter US-amerikianischer Queer-Positionen, soll insbesondere die Rezeption der Queer Theoy für den deutschsprachigen Raum beleuchtet werden sowie Anschlüsse und Weiterentwicklungen an benachtbarte Disziplinen wie bspw. die Postcolonial Studies aufgezeigt werden.
keine Vorkenntnisse, aber unbedingte Anwesenheit bei der Vorbesprechung, regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur Übernahme von Kurzreferaten
Heidel, Ulf/Micheler, Stefan/Tuider Elisabeth (Hg.): Jenseits der Geschlechtergrenzen. Sexualitäten, Identitäten und Körper in Perspektiven von Queer Studies. Hamburg; Degele, Nina (2007): Gender / Queer Studies. Eine Einführung. Paderborn; Jagose, Annamarie (1996): Queer Theory. Eine Einführung. Herausgegeben und übersetzt von Corinna Genschel, Caren Lay, Nancy Wagenknecht und Volker Woltersdorff: Berlin 2001; Hey, Barbara/Pallier, Ronald/Roth, Roswitha (Hg.): Que(e)rdenken, weibliche, männliche Homosexualität und Wissenschaft. Innsbruck/Wien; Perko, Gudrun (2005): Queer Theorien. Ethische, politische und logische Dimensionen plural-queeeren Denkens. Köln; Quaestio: Beger, Nico J./Engel, Antke/Genschel, Corinna/Hark, Sabine/Schäfer, Eva (Hg.) (2000): Queering Demokratie. Sexuelle Politiken. Berlin; Hacker, Hannah (2012): Queer entwickeln. Feministische und postkoloniale Analysen. Wien.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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25-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | E2: Konzepte pädagogischen Handelns | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kernfach | BE 8.2 | 3 | aktive Teilnahme | ||
Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | Schwerpunkt I; Schwerpunkt II; Schwerpunkt III | |||||
Geschlechterforschung in der Lehre |
aktive Teilnahme: Übernahme eines Referates und aktive Beteiligung während des gesamten Semesters. benotete Einzelleistungen: Übernahme eines Referates und Anfertigen einer schriftlichen Ausarbeitung (max 12 Seiten) im Bachelor-Studiengang; Hausarbeit im Masterstudiengang (max. 15-18 Seiten),die bis Ende des Semesters abgegeben und mit mir abgesprochen werden muss