Hinweis:
Diese Lehrveranstaltung findet alle 14 Tage im Wechsel mit dem Seminar "Macht, Missbrauch, Aufarbeitung: Organisationssoziologische Zugänge" (Belegnummer 300351) statt, damit auf Wunsch beide Veranstaltungen besucht werden können. Bitte beachten Sie, dass beide am 08.04.2024 beginnen, jedoch einmalig zeitlich versetzt.
Seminarbeschreibung:
Die Demokratie steht, so jedenfalls hört und ließt man allenthalben, durch Populismus, Polarisierung und eine verbreitete Unzufriedenheit mit der Arbeit der politischen Parteien erheblich unter Druck. Angesichts des politischen Erfolgs der AfD, deren Positionen durch den Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingeordnet werden, steht sogar wieder die Frage im Raum, ob man das Instrument eines Parteiverbotsantrags beim Bundesverfassungsgericht bemühen soll.
Allerdings wird nicht nur politisch darüber gestritten, was es heißt, politische Herrschaft als Demokratie zu organisieren, sondern auch wissenschaftlich. Typischerweise verbindet man mit demokratischer Politik werthafte Vorstellungen von „Partizipation“ und „Repräsentation“. Diese „klassische Theorie der Demokratie“ ist schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von dem Ökonom Joseph A. Schumpeter dafür kritisiert worden, dass sie auf unhaltbaren Prämissen fuße und daher empirisch scheitere. Andere vertreten die Auffassung, dass politisches Handeln dem Vorbild wirtschaftlichen Handelns folge. Auch diese Perspektive, die in der politischen Wahl ein Verfahren der Aggregation individueller Präferenzen sieht, dürfte soziologisch nicht besonders weit führen, fehlt ihr doch ein Verständnis für die Besonderheiten – man könnte fast sagen, für die besonderen Irrationalitäten –, die demokratische Politik kennzeichnen.
Ein soziologisch angemessenes Verständnis der Demokratie kann nur im Rahmen einer Theorie des politischen Systems entwickelt werden. Deren Grundzüge werden wir uns im Seminar erarbeiten und uns dabei vor allem der Frage zuwenden, wie das demokratische Verfahren gesellschaftliche und organisationale Differenzierung herstellt. So sollten sich im Laufe des Semesters – gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten – vielfältige theoretische und empirische Ansatzpunkte ergeben, die sich in eine politik- und/oder organisationssoziologische Hausarbeit ummünzen lassen.
Luhmann, Niklas (1975): Legitimation durch Verfahren, 2. Aufl., Neuwied: Luchterhand.
Schumpeter, Joseph A. (1950): Capitalism, Socialism and Democracy, 3. Aufl., London: Harper & Brothers.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
30-M-Soz-M6a Organisationssoziologie a | Seminar 1 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
|
Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M6b Organisationssoziologie b | Seminar 1 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
|
Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M6c Organisationssoziologie c | Seminar 1 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
|
Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Studieren ab 50 |
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: