In der Frühen Neuzeit, in der Aufklärung und Romantik gab es im deutschsprachigen Raum mehrere Frauen, die als Autorinnen Anerkennung fanden. Mit ihren Publikationen und ihrem persönlichen Wirken trugen sie erheblich zur Literatur und Kultur ihrer Zeit bei. Nach einführenden Blicken auf ausgewählte Dichterinnen der Reformation und des Barock lenken wird den Blick besonders auf die weibliche Literatur des 18. Jahrhunderts sowie auf die gesellschaftliche und familiäre Stellung von Schriftstellerinnen und die Herausforderungen, denen sie gegenüberstanden. Die Themen ihrer Texte sind vielfältig. Einige Beispiele seien hier zur Ankündigung aufgezählt. Katharina Schütz-Zell (1497-1562) unterstützte die Reformation in Briefen und Traktaten und reflektierte religiöse Themen. Sibylla Schwarz (1621-1638) gibt in ihrer barocken Lyrik Einblicke in das Denken der Zeit, das im Fall des Langgedichts „Ein Gesang wider den Neid“ als feministisch bezeichnet werden kann. Liselotte von der Pfalz (1652-1722) reflektiert in Briefen das höfische Leben und die politischen Verhältnisse.
Luise Gottsched (1713-1762), die ein umfangreiches lyrisches und dramatisches Werk hinterließ, beteiligte sich wesentlich an der Übersetzung der moralischen Wochenschrift "The Spectator", konnte sich aber noch nicht wie die Lyrikerin Anna Louisa (1722-1791) durch den Verkauf ihrer Werke finanziell unabhängig machen. Deren Gedichte regten Moses Mendelssohn zur Entwicklung seiner Theorie assoziationsgeleiteter Lyrik an. Wir lesen Sophie La Roches Roman "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" (1771) und beschäftigen uns mit Themen wie unstandesgemäße Liebe, Bildung der Frauen, Einsamkeit und Natur. Außerdem werfen wir einen Blick in ihre Briefe mit Julie Bondeli und Christoph Martin Wieland. In Elise Reimarus’ (1735-1805) "Kinderbibliothek" schlägt sich ihre Auseinandersetzung mit aufklärerischen Erziehungsschriften nieder, während Johanna Charlotte Unzer (1725-1782) sich vor der zweiten Auflage ihres "Grundriß einer Weltweißheit für das Frauenzimmer" als anakreontische Lyrikerin einen Namen machte.
Sophie von La Roche: Geschichte des Fräuleins von Sternheim Reclam
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 8-10 | X-E1-103 | 07.04.-18.07.2025 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-LIT-BM3 Basismodul 3: Literatur- und kulturgeschichtliche Grundlagen | Lektüren: Literatur lesen, vergleichen, übersetzen | Studienleistung
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Studieninformation |
Lektüreschwerpunkt zu einer der beiden Veranstaltungen | Studieninformation | ||
Literatur- und Kulturgeschichte | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
23-LIT-LitBM1 Basismodul 1: Literatur- und Kulturgeschichte | Angeleitetes Selbststudium | Studieninformation | |
Literatur im kulturellen Kontext | Studienleistung
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Studieninformation | |
Literaturgeschichte | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-MGS-4_a Hauptmodul 3: Geschlechterordnung(en) in Zeiten globaler Transformationen | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.