230400 Sprachlich Vorgeformtes in der Kinder- und Jugendliteratur (S) (WiSe 2018/2019)

Bei Phraseologismen handelt es sich um formelhafte Mehrwortverbindungen mit gradueller Festigkeit, die als Einheiten im mentalen Lexikon abgespeichert werden. Sie sind sowohl spontan reproduzierbar als auch, wenn sie elliptisch oder anderweitig modifiziert verwendet werden, ohne Aufwand zu ergänzen bzw. zu aktualisieren – insofern sind diese ‚Spezialfälle sprachlicher Formelhaftigkeit‘ gut dazu geeignet, mündliche, aber auch schriftliche Kommunikation zu strukturieren bzw. zu ökonomisieren (wobei diese Wirkweisen nur einen Bruchteil ihrer tatsächlich nachweisbaren Funktionen offen legen).
Im Seminar werden wir zunächst erarbeiten, was unter Phraseologismen im engeren und im weiteren Sinne zu verstehen ist, welche Klassifikationsmodelle sich anbieten, welche Funktionen ihnen zukommen können und wie Kinder diese sprachlichen Einheiten erwerben. Vor diesem Hintergrund werden wir die Einbettung von Phraseologismen im Kinder- und im Jugendbuchbuch in den Blick nehmen und ihre spezifisch literarischen Funktionen untersuchen.
Konkretisierung der Anforderungen
Die Modalitäten für die Studienleistung und weitere Leistungsnachweise werden in der ersten Sitzung besprochen.

Literaturangaben

Burger, Harald (2015): Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. 5., neu bearbeitete Auflage. Berlin: Erich Schmidt.