In der deutschen Geschichtswissenschaft gibt es eine lange Diskussion darüber, ob man frühmittelalterliche Gesellschaften als "Reiche" oder gar "Staaten" bezeichnen kann. In letzter Zeit hat diese Diskussion eine auffällige Wende genommen, insofern sich ausgewiesen methodenstarke Historiker für den Sinn und Nutzen dieser Termini ausgesprochen haben. Diese Auseinandersetzung ist bestens geeignet, um die fundamentalen Funktionsweisen der frühen europäischen Gesellschaften zu diskutieren. Worauf beruhte die Stabilität, der Zusammenhalt dieser Gesellschaften? Warum waren sie erst stabil, als sie das Christentum angenommen hatten? Welche Abstraktionen haben sie verwendet, um ihren politische Organisationsform zu beschreiben (Staat ist eine Abstraktion mit vielen Implikationen, die man nicht in jeder Gesellschaft voraussetzen kann)? Das Seminar arbeitet auf zwei Gleisen: Einerseits untersucht es anhand ausgewählter Autoren, wie sie das politische System begrifflich fassen (was meinen sie z.B. mit dem Wort "regnum"?). Andererseits arbeitet es den Diskussionsstand auf: Im Herbst erscheint ein Buch mit dem Titel: "Staaten" im frühen Mittelalter, das diese methodisch zentrale Frage historischer Politik-forschung ausführlich erörtert. Das Buch wird dem Seminar als Grundlage für die Methodendiskussion dienen können.
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Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 14-16 | T2-214 | 20.10.2005-09.02.2006 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II | A2; B1; B2; D1 | ||||||
Geschichtswissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 4.2 | Wahlpflicht | 9 | benotet | ||
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister | Wahlpflicht | scheinfähig HS |