In der Biologie und anderen Lebenswissenschaften werden Merkmalen und Komponenten (Organen, Organellen) von Organismen oft Funktionen zugeschrieben. In gängigen Lehrbüchern finden sich z.B. Formulierungen wie:
Wie lassen sich solche Funktionszuschreibungen verstehen? Von Menschen gemachte Gegenstände (Artefakte) haben Funktionen bzw. Zwecke, weil Menschen sie mit einer bestimmten Absicht entwerfen oder benutzen. Aber die Entstehung natürlicher Gegenstände beschreiben wir heutzutage ohne Verweis auf mentale, absichtliche Zwecksetzung. Lässt sich die vermeintliche Zweckgerichtetheit in der Natur dennoch begründen? Oder sollten Aussagen wie die obigen besser auf nicht-teleologische Weise interpretiert werden? Im Seminar werden wir verschiedene Stationen der Debatte um eine naturalistische Teleologie kennenlernen. Dabei werden wir uns auch Versuche anschauen, Funktionzuschreibungen im Kontext von sogenannten funktionalen Erklärungen zu analysieren: Kann die Wirkung eines Funktionsträgers erklären, wieso dieser existiert? Erklärt etwa ihre jeweilige Abwehrfunktion, warum ich bestimmte Leukozyten habe? Schließlich wird für uns noch die Möglichkeit relevant sein, dass ein Funktionsträger seine Funktion gerade nicht ausübt oder ausüben kann. Insofern er damit dann als dysfunktional gilt, scheinen Funktionszuschreibungen also auch einen normativen Aspekt zu haben, den wir untersuchen wollen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: