Kaum ein literarisches Werk hat eine so wechselhafte Rezeptionsgeschichte durchlebt wie das von Kleist. Sein aus heutiger Perspektive sicherlich bedeutsamstes Stück, der „Prinz Friedrich von Homburg“, wurde erst lange nach seinem Tod zum ersten Mal unter dem Titel „Die Schlacht bei Fehrbellin“ stark gekürzt aufgeführt. Bis ins 20. Jahrhundert hinein galt die so genannte „Todesfuchtszene“ als quasi nicht aufführbar und wurde systematisch gestrichen. Bereits von den Hohenzollern zum nationalistischen Dichter stilisiert, wird Kleist von den Nationalsozialisten dann so stark vereinnahmt und instrumentalisiert, dass seine Stücke in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg lange Zeit als unspielbar galten. Während in der DDR erst 1968 zum erstem Mal wieder der „Prinz von Homburg“ gegeben, beruhigt sich die Situation in der Bundesrepublik jedoch bereits in den 1950er Jahren. Verantwortlich hierfür war in nicht unerheblichem Maße die Inszenierung von Jean Vilar, der mit seinem „Prinzen“, gespielt von dem berühmten Schauspieler Gérard Philipe, Erfolge auch in Deutschland feierte.
Ausgehend von diesem Phänomen, wird die Rezeptionsgeschichte des Kleist’schen Werkes in nationaler und internationaler (vor allem französischer) Perspektive beleuchtet, wobei ein Schwerpunkt auf die Dramentexte gelegt wird.
Regelmäßige und aktive Teilnahme (Blockveranstaltung)
Vorbereitung der Pflichtlektüre
Bereitschaft zur Übernahme eines Referats
Heinrich von Kleist: Sämtliche Werke und Briefe. Hg. von Helmut Sembdner. München: dtv 2001.
Klaus Müller-Salget: Heinrich von Kleist. Stuttgart: Reclam 2002.
Martin Maurach: "Ein Deutscher, den wir erst jetzt erkennen". Heinrich von Kleist zur Zeit des Nationalsozialismus. Heilbronn 2011.
Kleist und Frankreich. Hg. von Wlter Müller-SEidel. Berlin 1969.
Michael Rösener: Kleist-Rezeption in Frankreich. Saarbrücken 2008.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Fr | 14-20 | S2-137 | 02.04.-13.07.2012
not on: 4/6/12 |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerP2L | Wahl | 2/5 | scheinfähig GS und HS | |
Germanistik / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerP2L | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerP2L | 2/5 | ||||
Studieren ab 50 |
Regelmäßige und aktive Teilnahme: Vorbereitung der Pflichtlektüre und Bereitschaft zur Übernahme eines Referats
Benotete Einzelleistung: Hausarbeit (ca. 10 Seiten)