Die sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung um Prekarisierung und Prekarität setzt sich mit Prozessen sozialen Wandels auseinander, die mit einer Erschütterung gesellschaftlicher Organisationsformen und Institutionalisierungen verbunden sind und zu sozialer Unsicherheit führen. Im Anschluss an Bourdieu wird Prekarität als Teil einer neuartigen Herrschaftsform begriffen, „die auf der Errichtung einer zum allgemeinen Dauerzustand gewordenen Unsicherheit fußt und das Ziel hat, die Arbeitnehmer zur Unterwerfung, zur Hinnahme ihrer eigenen Ausbeutung zu zwingen“ (Bourdieu 1998, 100). Die Arbeitssoziologie problematisiert mit dem Begriff der Prekarisierung von Arbeit die Zunahme von Arbeitsverhältnissen jenseits des sog. Normalarbeitsverhältnisses. Es handelt sich dabei um Beschäftigungsverhältnisse, die kein existenzsicherndes Einkommen (mehr) garantieren und keine qualifikatorische und soziale Einbindung am Arbeitsplatz gewähren. Die Prekarisierungsforschung fragt, ob es zu einer Aufspaltung der Lohnarbeitsgesellschaften in Zonen unterschiedlicher sozialer Kohäsion kommt und wie sich die Erosion von Normalitätsstandards auf die Integration auswirkt. Desweiteren wird diskutiert, inwieweit Prekarisierung eine disziplinierende Funktion hat und mit ihr qualitativ neue Formen der Subjektivierung verbunden sind. Im Seminar werden arbeits- und geschlechtersoziologische Perspektiven auf die Prekarisierung von Arbeit diskutiert.
Zur Vorbereitung:
Motakef, Mona (2015): Prekarisierung, Bielefeld: transcript.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mi | 8-10 | X-E0-226 | 09.10.2017-02.02.2018
nicht am: 01.11.17 / 27.12.17 / 03.01.18 |
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre | - | - | - | - | - | - |
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