Mediale Innovationen wecken einerseits oft Hoffnungen auf gesellschaftlichen Fortschritt. Andererseits besteht ein Effekt von Medien auch in der Hervorbringung von Kritiken, die sich z.B. auf das Mediensystem an sich, bestimmte Einzelmedien oder Formate oder auch spezifische Medientechnologien beziehen können. „Die Soziologie“ hat als Wissenschaft, die unter den Bedingungen ihres eigenen Forschungsgegenstandes operieren muss, dabei selbst einige medienkritische Texte hervorgebracht (z.B. Kritische Theorie oder Pierre Bourdieu). In ihren vielgestaltigen Ausprägungen sind Medienkritiken und medientechnologische Risikodiskurse mitunter aber auch Objekte soziologischer Analyse, anhand derer das Verhältnis zwischen Gesellschaft, Medien und Individuum untersucht wird.
Das Seminar soll einerseits die Möglichkeit bieten sich einen Überblick über (klassische und neuere) sozialwissenschaftliche Medienkritiken zu erarbeiten und die Kompetenzen zu schärfen, diese auch vergleichend zueinander ins Verhältnis zu setzen. Neben Erörterungen des Verhältnisses von Medien- und Gesellschaftskritik sowie ihrer Differenzen zu populären Ressentiments, sollen die Seminarlektüren indes auch Diskussionen über das Selbstverständnis der Soziologie und über die Rolle von Kritik für die soziologische Praxis anstoßen. Andererseits soll die Auseinandersetzung mit sozialwissenschaftlichen Perspektiven, welche populäre Medienkritiken selbst unter die Lupe nehmen, nicht zu kurz kommen. Anhand dieser soll nicht nur die Thematisierung der gesellschaftlichen Funktion bestimmter Medienkritiken stattfinden, sondern auch ihr zeitdiagnostischer Gehalt diskutiert oder ihre Manifestierung in spezifischen Formen des Medienhandelns erörtert werden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
30-M35 Fachmodul Mediensoziologie | 1. Seminar | Studienleistung
|
Studieninformation |
2. Seminar | Studienleistung
|
Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Lerninhalte sollen anhand der Diskussion der Seminartexte im Plenum sowie auch in Gruppenarbeiten erarbeitet werden. Neben der aktiven Teilnahme an Seminardiskussionen wird somit auch die Bereitschaft zur Lektüre der Seminartexte von Ihnen erwartet. Eine Liste der Seminarlektüren und ergänzender Literatur folgt zu Seminarbeginn. Die Prüfungsleistung ist in Form einer Hausarbeit (ca. 15 Seiten) zu erbringen. Bedingung für die Zulassung zur Prüfung ist die vorherige Erbringung der Studienleistung in Form mehrerer über das Semester verteilt einzureichender Kurztexte.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: