220128 L’objet comme document: pour une histoire matérielle du Siècle des Lumières (S) (SoSe 2016)

Inhalt, Kommentar

Das Blockseminar findet soweit wie möglich auf Französisch statt, es werden aber auch deutsch- und englischsprachige Texte gelesen werden. Wir möchten insbesondere all diejenigen, die nur über Grundkenntnisse des Französischen verfügen und daher zögern, ein fremdsprachiges Seminar zu besuchen, nachdrücklich zur Teilnahme ermuntern und ermutigen!

J’en connois d’autres, qui se sont bien trouvés d’introduire dans les conversations les choses inanimées et d’y faire parler leur habit brodé, leur perruque blonde, leur tabatière, leur canne et leurs gands.

(Montesquieu, Lettres persanes, (J. Ehrard, C. Volpilhac-Auger (dir.), Œuvres complètes de Montesquieu, Oxford, Naples, Voltaire Foundation, Istituto italiano per gli studi filosofici, 2004, lettre LXXX, p. 358)

Als im 18. Jahrhundert die Konsumkultur entstand, erfuhr die materielle Ordnung der vorindustriellen Gesellschaften eine tiefgreifende Veränderung. In einer Gesellschaft, die zu Beginn des Jahrhunderts noch materielle Not gekannt hatte, gibt es immer mehr Gebrauchsgegenstände, wovon die Nachlassinventaren der Zeit zeugen. Diese Veränderung ist in Archiven für Patentunterlagen, in der Modeliteratur und in Zeitungen für technische Bekanntmachungen dokumentiert.
Diese Quelle ermöglichen es, sich ein Bild von den Akteuren der Innovation zu machen und die kulturellen und sozialen Techniken kennenzulernen, die mit den neuen Gegenständen zusammenhängen. Die Archive bieten dem Historiker – die Einbeziehung der Sammlungen des 18. Jahrhunderts immer vorausgesetzt - ein Instrument tiefgreifender Analyse der materiellen Kultur im Jahrhundert der Aufklärung. In diesem Sinne sind zwei Aspekte miteinander zu verbinden: zum einen die Annäherung an den Gegenstand als Projektionsfläche, auf der sich die „Kultur des Scheinens“ (Roche) mit ihren Strategien der Distinktion und der Imitation widerspiegelt. Zum anderen eine Analyse des Gegenstands als materielles Dispositiv, das den Arten sozialer Interaktion Form verleiht.

Im Seminar sollen einige Gegenstände (Fächer, Lorgnetten, Gegenstände in Buchform, Nécessaires, Souvenirs usw.) untersucht werden, wobei eine präzise Beschreibung ihrer Materialität und ihres Gebrauchs erfolgen soll. In der materiellen Geschichte des 18. Jahrhunderts geht es darum, bislang vernachlässigte Aspekte der sozialen, kulturellen und politischen Geschichte zu erfassen. Der einleitende Teil des Seminars wird sich mit dem begrifflichen Handwerkszeug beschäftigen, das die Analyse des Gebrauchsgegenstands ermöglichen wird. Dabei sollen vor allem die Konzepte einer „Biographie des Objekts“ (Kopytoff) und der „Akteur-Netzwerk-Theorie“ (Latour), der Bezug von Geste und Material (Leroi-Gourhan) und der Begriff der „Sozialtechniken“ diskutiert werden. Anschließend wird jede(r) Studierende eine schriftliche Arbeit zur Analyse eines Gegenstands verfassen, die dann in einer Seminarsitzung vorgestellt und diskutiert wird.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

Zeige vergangene Termine >>

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-M-4.1 Theoriemodul Interdisziplinäres Theorieseminar benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
23-LIT-M-LitINT Intensivierung Profilmodul Lehrveranstaltung 1 Studienleistung
Studieninformation
Profilmodul Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation
23-LIT-M-LitPM2 Profilmodul II: Literatur, Kultur, Wissen Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation
23-LIT-M-MGS-wp Wahlpflichtmodul Literaturwissenschaft Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation
26-HEPS-HM3 Hauptmodul 3: Methoden in der Wissenschaft Methoden in der Wissenschaft I Studienleistung
Studieninformation
Methoden in der Wissenschaft II benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 4.7 Wahlpflicht 4 scheinfähig Studierbar als Lektürekurs  
History, Philosophy and Sociology of Science / Master (Einschreibung bis SoSe 2014) Hauptmodul 2    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Lernraum (E-Learning)
Lernraum (E-Learning)
registrierte Anzahl: 7
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2016_220128@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_72257384@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
4 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
E-Mailarchiv
Anzahl der Archiveinträge: 0
E-Mailarchiv öffnen
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 5. Februar 2016 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 16. März 2016 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 16. März 2016 
Art(en) / SWS
Seminar (S) /
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
Fragen oder Korrekturen?
Fragen oder Korrekturwünsche zu dieser Veranstaltung?
Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
Link auf diese Veranstaltung
Wenn Sie diese Veranstaltungsseite verlinken wollen, so können Sie einen der folgenden Links verwenden. Verwenden Sie nicht den Link, der Ihnen in Ihrem Webbrowser angezeigt wird!
Der folgende Link verwendet die Veranstaltungs-ID und ist immer eindeutig:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=72257384
Seite zum Handy schicken
Klicken Sie hier, um den QR Code zu zeigen
Scannen Sie den QR-Code: QR-Code vergrößern
ID
72257384