220114 Religion und Politik in Polis und Res Publica (V) (WiSe 2005/2006)

Inhalt, Kommentar

Noch im 19. Jh. rechnete Jacob Burckhardt die Religion neben dem Staat und der Kultur zu den drei weltgeschichtlichen Potenzen. Die Geistes- bzw. Kulturwissenschaften des 20. Jh.s jedoch unterschätzten zunehmend ihre Wirkmächtigkeit, begruben sie schließlich als ein geradezu privatistisch eingestuftes heuristisches Konzept, um nun, spätestens zu Beginn des 21. Jh.s, von irritierenden Zeitläuften alarmiert, eines Besseren belehrt zu werden (dazu jetzt: F.W. Graf, Die Wiederkehr der Götter, München 2004). Religion war und ist eine Potenz, vor allem dann, wenn sie im buchstäblichen Sinne eine öffentliche Sache war und ist ¿ wie auch und gerade in der Antike, die keine Kirche kannte, in der Priester als Organe der öffentlichen Verwaltung mit den Beamten die religiösen Belange des Staates meisterten. Mythos und Kult durchdrangen und bestimmten daher auch die gesamte Politik des griechischen Stadt- bzw. Bürgerstaates wie des römischen Gemeinwesens, stifteten Ordnung, gaben Orientierung, förderten eine Integration, verliehen Identität, begründeten Herrschaft, rechtfertigten jegliche inneren und äußeren Unternehmungen. Kein Gesetz wurde verabschiedet, kein Krieg wurde geführt, ohne daß der Wille der Götter erkundet und ihre Zustimmung durch Opfer sichergestellt wurde. Feinsinnige Ritualkomplexe, die etwa Gesänge, Prozessionen und Spiele in Stadion, Circus oder auch Theater bündelten, kurz: Feste regelten das Zusammenleben der Gemeinschaft von Sterblichen und Unsterblichen in Polis und Res publica.

Literaturangaben

Einführende Literatur: L. Bruit Zaidman, P. Schmitt Pantel, Die Religion der Griechen. Kult und Mythos, München 1994; J. Rüpke, Die Religion der Römer. Eine Einführung, München 2001

Lehrende

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Geschichte / Lehramt Sekundarstufe I A1 Wahl nicht scheinfähig GS und HS
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II A1 Wahl nicht scheinfähig GS und HS
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Modul 1.2; 3.1.1 Wahlpflicht 1  
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister Wahl nicht scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (Nebenfach) / Magister Wahl nicht scheinfähig GS und HS

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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 20. Oktober 2005 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 20. Oktober 2005 
Art(en) / SWS
Vorlesung (V) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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450567