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Das Seminar »Kleingruppensoziologie — empirische und theoretische Zugänge« nimmt kleine Gruppen als zentralen Teil alltäglicher Erfahrungsräumen ebenso ernst wie deren theoretischen Bedeutung: Denkt man etwa an Freundes- und Freizeitgruppen, Wohngemeinschaften und Arbeitsgruppen oder Therapiegruppen durchziehen sie die gesamte Biografie eines Menschen. Werden sie als intermediäre Ebene zwischen Individuum und Gesellschaft behandelt, sind sie zudem essentieller Bestandteil derjenigen Prozesse, die unter Stichworte wie Inklusion, Exklusion oder Sozialisation fallen. Dieser Stellenwert von Kleingruppen innerhalb der Gesellschaft entspricht nicht ihrer soziologischen Reflexion. Das Interesse an Kleingruppen beginnt zwar mit dem vorherigen Jahrhundert, zu einer ausgearbeiteten Kleingruppensoziologie ist es allerdings nie gekommen. Dies verwundert zum einen deshalb, weil die Kleingruppe einen zentralen Ausgangspunkt der Entstehung der Soziologie als Wissenschaft darstellte. Zum anderen aufgrund ihres Stellenwerts im alltäglichen Erleben, aber auch in größeren Strukturen, wie etwa Organisationen. Für diese Lücke wird das Seminar nicht nur sensibilisieren, sondern auch einige Vorschläge offenlegen sie zu schließen.
In einem ersten Schritt widmet sich das Seminar den empirischen Erlebnisräumen kleiner Gruppen (Teil I.). Ausgehend von den Forschungsinteressen der Studierenden werden empirische Forschungsarbeiten zu Kleingruppen in ‚natürlichen’ Räumen als auch in Organisationen diskutiert. Das Seminar eröffnet sodann einen Raum für die Entwicklung eigener Forschungsinteressen zu unterschiedlichen Kleingruppentypen, wie etwa Wohngemeinschaften, Freundschaftsgruppen, Gangs, Sport- und Freizeitgruppen, wie etwa Bands oder Gruppen in Ferienlager, Selbsthilfegruppen, Studien- und Forschergruppen, religiöse Gruppen oder Gruppen die auf Anwesenheit verzichten können, wie etwa online Gruppen. Was passiert nun in diesen Kleingruppen, welche Prozesse und Kleingruppenphänomene, wie etwa der Vermittlung und Aushandlung von Mitgliedschaft(serwartung), Verlaufsformen des Gruppengeschehens und Konfliktenformen faszinieren empirisch und theoretisch besonders?
Ausgehend von den empirischen Zugängen behandelt das Seminar in einem zweiten Schritt (Teil II.) deren theoretische Relevanz. Die Elemente einer Kleingruppensoziologie werden in Abhängigkeit von den einzelnen Forschungsinteressen fokussiert. Denkbar sind etwa die konzeptionelle Einordnung und Behandlung von Kleingruppen als soziale Systeme, der Stellenwert der Person oder die emotionale Fundierung von Kleingruppenprozessen, aber auch die Funktion von Klatsch oder Mechanismen Konsens herzustellen.
Ein letzter Schritt (Teil III.) widmet sich erneut den eigenen Forschungsinteressen und Fragestellungen im Licht der theoretischen Erkenntnisse. Dabei sollen auch und insbesondere die Methodologien, die Formen des ‚Doing Sociology‘ reflektiert werden.
Grundkenntnisse der Organisationssoziologie oder zumindest die Lektüre des Einführungsbuches Stefan Kühl (2011):Organisationen. Eine sehr kurze Einführung. (Wiesbaden) werden vorausgesetzt. Es handelt sich um ein Seminar im Bereich der Organisationssoziologie, in dem in den Diskussionen auf Vorkenntnisse der Organisationssoziologie zurückgegriffen wird.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M6a Organisationssoziologie a | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M6b Organisationssoziologie b | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M6c Organisationssoziologie c | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |
WICHTIG - Hinführung auf Lehrforschung: Das Seminar ist als Hinführung für eine Lehrforschung „Kleingruppen und Organisationen“ im Wintersemester 2020/21 angelegt. Interessenten an dieser Lehrforschung in Organisationssoziologie im Wintersemester 2020/21 wird drigend zum Besuch dieses Seminars geraten. Es kann aber selbstverständlich auch als einfaches Seminar belegt werden, ohne eine Lehrforschung anzuschließen.
Leistungsanforderungen: Das Seminar ist sehr arbeitsintensiv. Es wird erwartet, dass Studierende eigene empirische Zugriffe auf das Thema entwickeln, eigenständig und umfassend Literatur dazu recherchieren und ggfs. eigene kleine empirische Studien vorbereiten. . Im Seminar werden keine Referate gehalten, aber regelmäßige Teilnahme und gute Vorbereitung auf die einzelnen Sitzungen erwartet. Die Teilnahme an der ersten Sitzung wird dringend empfohlen, weil bereits in der ersten Sitzung inhaltlich gearbeitet wird
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: