Thema, Einführung, Überblick
Israel hat in seinen geschichtlichen Erfahrungen Gottes herausforderndes, weisendes und ermutigendes Wort immer wieder neu und anders vernommen. Es hat diese Erfahrungen nicht nur in verschiedenen theologischen Entwürfen gedeutet, sondern auf sie immer wieder eine je neue Antwort gefunden und gegeben, vornehmlich in den Psalmen. In diesem Gebet- und Liederbuch des alten Israel verdichtet sich die Theologie von Jahrhunderten, und nicht von ungefähr zählen die Psalmendichtungen bis heute zu den am meisten rezipierten Texten aus dem Alten Testament.
Lehr- bzw. Lernziele
Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmenden einen Einblick in die theologische Fülle der im Psalter zur Sprache kommenden Glaubensaussagen zu vermitteln. Dabei bewegen sich die Psalmen nicht nur zwischen höchst persönlichen, individuellen Bekenntnissen und kollektiven Glaubensaussagen auf der einen Seite, sondern spiegeln zugleich auf der anderen Seite die ganze Bandbreite menschlichen Erlebens zwischen jubelndem Lobpreis und verzweifelter Klage, ja vereinzelt sogar dem Wunsch nach Rache. Entsprechend vielgestaltig begegnet in diesen Gebetstexten aus verschiedenen Jahrhunderten auch die Rede von (bzw. genauer gesagt: zu) Gott.
Auch literarisch stellen die Psalmen als poetische Texte eine eigene Gattung dar, so dass auch Fragen der Form- und Literarkritik uns im Seminar immer wieder begegnen werden, ebenso wie der Blick auf die vielfältige Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte dieser Texte.
Schließlich laden gerade die Psalmen dazu ein, sie sich persönlich anzueignen und ihre Antworten als Aufforderung zu lesen, angeregt durch ihre Sprach- und Bilderwelt zu einer persönlichen Antwort zu kommen.
Im Lehrplan für Evangelische Religionslehre in NRW heißt es dazu im Bereich 2.4 „Gott sucht den Menschen, Menschen suchen Gott“: „Für Grundschulkinder sind Fragen nach Gott in konkreter Weise mit Fragen nach ihrer Person und ihrer Einbindung in die Welt gekoppelt. Ihre Fragen sind situationsbezogen und fordern Antworten. Den Schülerinnen und Schülern eröffnen sich Lernchancen, eine eigene religiöse Sprache zu finden für Gefühle und Erfahrungen von Freundschaft und Zuwendung, Angst und Leid. Sie finden theologische Orientierung, die im Rahmen eines unabgeschlossenen Erkenntnisprozesses Gott im Danken, Bitten und Klagen als „Du“ zur Sprache bringt und aus der sich eine positive Sicht des Menschen ableitet.“
Arbeitsweise
Neben informativen Phasen mit Vorlesungscharakter wird die gemeinsame Lektüre und Erarbeitung ausgewählter Psalmentexte im Vordergrund stehen.
Zur vorbereitenden Lektüre sei das biblische Buch der Psalmen selbst empfohlen.
Weitere vertiefende Sekundärliteratur wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben. Zur Vor- und Nachbereitung der einzelnen Sitzungen dienen die im Lernraum zur Veranstaltung eingestellten Texte.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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36-PM1 Christentum evangelischer Prägung | Seminar 1 | Studieninformation | |
Seminar 2 | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |
Prüfungsform: Mündliche Prüfung