300110 Familie und Sozialpolitik (Ü) (SoSe 2007)

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Das Thema Familie und Familienpolitik hat Konjunktur. Dies hat seinen Grund nicht zuletzt in den von manchen als dramatisch empfundenen Veränderungen in den privaten Lebensformen, vor allem aber im Rückgang der Geburten bzw. der familialen Lebensformen. Die wiederholt festgestellte materielle Benachteiligung von Eltern und Kindern, die sich auch in den steigenden Armutsquoten der Kinderpopulation zeigt, aber auch die hohen Ansprüche an familiale Leistungen in der Erziehung, der Pflege und der Bildung tragen dazu bei, dass die Familienpolitik als eines der wenigen Sozialpolitikfelder derzeit eher in Termini von Ausweitung als in Termini von Kürzungen diskutiert wird.

Hintergründe dieser Veränderungen und damit des Bedeutungszuwachses der Familienpolitik sind u.a. gesellschaftliche Entwicklungen, die die Familiensoziologie Individualisierung, Plausibilitätsverlust der familialen Lebensform, strukturelle Rücksichtslosigkeit der gesellschaftlichen Funktionssysteme gegenüber den Belangen der Familie¿ oder Opportunitätskosten diskutiert werden. Sie prägen nicht nur die Veränderungen in der Familienlandschaft, sondern auch die Alltagssituation und vor allem die Problem- und Bedarfslagen der Familien..

In der Veranstaltung sollen zum einen diese Problem- und Bedarfslagen von Familien aufgearbeitet und in ihren gesellschaftlichen Zusammenhang gestellt werden. Zum anderen soll der Bereich der institutionellen Familienpolitik aufgearbeitet werden. Konkret geht es dabei jeweils vor dem Hintergrund der familiensoziologischen Erkenntnisse und der festgestellten Problem- und Bedarfslagen um die Entwicklung, Ausgestaltung und Wirkungsweise des Familienrechts (z.B. Eherecht, Kinder- und Jugendhilfegesetz), des materiellen Familienleistungsausgleichs (z.B. Kindergeld, Steuerfreibeträge) und von sozialen Dienstleistungen für Familien (z.B. Beratungsangebote, Kinderbetreuung).

Themen, die in der Veranstaltung behandelt werden sollen:

  • Wandel der Familie
  • Rechtliche Regulierung der Partnerschaft
  • Rechtliche Regulierung des Eltern-Kind-Verhältnisses
  • Familien- und Kinderarmut und ihre Folgen
  • Das Solidarprinzip: Anerkennung von Familienleistungen in der Sozialversicherung
  • Familienleistungsausgleich: direkte und indirekte Transfers und ihre Wirkungen
  • Das Arbeitszeitproblem: Teilzeit- oder Vollzeitarbeit für einen oder für beide?
  • Vom Erziehungsgeld zum Elterngeld
  • Neue Formen der Arbeitszeitregelung
  • Unterbrechung der Erwerbstätigkeit und Hilfen für den Wiedereinstieg
  • Ganztagsschule und Betreuungsangebote im Primar- und Sekundarbereich
  • Wie kann man Betreuung finanzieren? Objekt- oder Subjektförderung im Elementarbereich?
  • Familienunterstützung und Elternbildung
  • Intervention in Krisensituationen
  • Interessenvertretung von Familien und Kindern?
  • Familienpolitik und demographische Entwicklung
  • Familienpolitik oder Sozialpolitik für Kinder?

Bibliography

Literatur (die TeilnehmerInnen erhalten noch eine ausführlichere Literaturliste)

Bäcker, Gerhard, Bispinck, Reinhard, Hofemann, Klaus, Naegele, Gerhard 2000: Sozialpolitik und soziale Lage in Deutschland. Bd.2: Gesundheit und Gesundheitssystem, Familie, Alter, Soziale Dienste. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 3. A. , S. 151-227
Dienel, Christiane 2002: Familienpolitik. Eine praxisorientierte Gesamtdarstellung der Handlungsfelder und Probleme. Weinheim: Juventa
Gerlach, Irene 1996: Familie und staatliches Handeln. Ideologie und politische Praxis in Deutschland. Opdaden: Leske und Budrich
Gerlach, Irene 2004: Familienpolitik. Lehrbuch. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Hessische Staatskanzlei (Hrsg.) 2003: Die Familienpolitik muss neue Wege gehen! Opladen: Westdeutscher Verlag
Kaufmann, Fanz-Xaver 1995: Zukunft der Familie im vereinten Deutschland. Gesellschaftliche und politische Bedingungen. München: C.H. Beck
Mückl, Wolfgang J. (Hrsg.) 2002: Familienpolitik. Grundlagen und Gegenwartsprobleme. Paderborn u.a.: Schöningh
Wingen, Max 1994: Zur Theorie und Praxis der Familienpolitik. Frankfurt/M.: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen 1998: Kinder und ihre Kindheit in Deutschland. Eine Politik für Kinder im Kontext von Familienpolitik. Stuttgart: Kohlhammer

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Sozialwissenschaften / Bachelor (Enrollment until SoSe 2008) KF: Modul 5 Wahlpflicht 2 (bei Einzelleistung 5 LP)  
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe I A2; B1; B2 Wahlpflicht HS
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe II A2; B1; B2 Wahlpflicht HS
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education (Enrollment until SoSe 2008) Modul 5a   2 (bei Einzelleistung 3 LP)  
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education (Enrollment until SoSe 2008) Fachmodul 19.5   3 (bei Einzelleistung 6 LP)  
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education (Enrollment until SoSe 2008) Modul 5a   2 (bei Einzelleistung 5 LP)  
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education (Enrollment until SoSe 2008) Fachmodul 19.5   3 (bei Einzelleistung 6 LP)  
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education (Enrollment until SoSe 2008) Modul 5a Wahlpflicht 2 (bei Einzelleistung 3 LP)  
Soziologie / Bachelor (Enrollment until SoSe 2008) vNF: Fachmodul 4   3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Soziologie / Diplom (Enrollment until SoSe 2005) 2.2.1 Wahlpflicht HS

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